Herzlich willkommen

 

 

 

Wer die Vergangenheit ruhen lässt,

findet in der Gegenwart keinen Schlaf.

(Der Autor)



Krieg im Westen

Teil 1  - Die Fakten

Die Kriegs-Parteien

vom 06.10.1944 - 11.03.1945

Die US Army-Führung

General Dwight D. Eisenhower mit seinen Generälen, William Simpson ganz links im Bild. 3. v.r:u. Omar Bradley



Vereinigte Staaten

Vereinigtes Königreich


Dwight D. Eisenhower


Dwight D. Eisenhower

US-Befehlshaber

während der Ardennenoffensive vom

16.12.1944 - 21.01.1945,

mit Bernard Montgomery.

Truppenstärke:

etwa 83.000 Soldaten zu Beginn der Offensive,
400 Panzer, 400 Geschütze.

Britischer Field Marshal Bernard Montgomery


General Omar Bradley


1. und 9. US Army

General Omar Bradley, US-Befehlshaber der

"Operation Queen" vom 16.11.1944 - 16.12.1944.

Truppenstärke: 90.000-100.000 Soldaten

Panzer im Hürtgenwald 1944 ( Archiv Heimatbund Schmidt)

 

General Courtney H. Hodges


General C.H. Hodges, US-Befehlshaber im Hürtgenwald 06.10.1944 bis 10.02.1945.

 9. US Infantry Division

 V. US Korps u.a.

 

 


 

 9. US.Army

General William H. Simpson

 William Hood Simpson

US-Befehlshaber "Operation Grenade" vom 23.02.1945 -

11.03.1945.

Truppenstärke: 270.000 - 300.000

Soldaten


 



25. Februar 1945,

Raus aus dem Hürtgenwald -

Richtung Rhein.

25.02.1945: Die Amerikaner überqueren die Rur. ( Foto Stadt- und Kreisarcihiv - Bildarchiv - Düren)

Die Überquerung der Rur an der Johannesbrücke in die Aachener Straße ( Foto: Sammlung Albert Trostorf, Merode).


Deutsches Reich

Die Deutsche Gegenwehr unter  dem Oberbefehl von Walter Model,

Gerd von Rundstedt,

Gustav-Adolf von Zangen und Alfred Schlemm


Auswahl einiger Kommandeure im Hürtgenwald

vom 06. Oktober 1944 - 10. Februar 1945


Generalmajor Gerhard Engel - 12. Infanterie-Division

Generalleutnant Max Hermann Bork - 47. Volksgren.Division

Gen.Leutnant Hans Schmidt/Oberst H. Bechler - 275.Inf.Div.

Generalmajor Walther Wadehn - 3. Fallschirmjäger-Division

Generalmajor Siegfried von Waldenburg - 116.Panzerdivision


v.l.: Model, v. Rundstedt und Krebs bei einer der Vorbesprechnungen zur Ardennenoffensive, November 1944 [1]

 

 16. Dezember 1944 -

21. Januar 1945

Strategischer Sieg der Alliierten

37.000 Tote


Beginn der deutschen Ardennenoffensive

(Unternehmen "Wacht am Rhein")

 

 Beteiligte Deutsche Armeen: 6.SS Panzerarmee unter Kommandeur Josef Dietrich  [3], 5. Panzerarmee (Hasso von Manteuffel  [2] ( und 7. Armee unter Erich Brandenberger [4].

Sepp Dietrich


Erich Brandenberger


Hasso v. Manteuffel






Gerd von Rundstedt



Die höchste Wehrmachtsführung hatte den "Angriff aller Angriffe" ausdrücklich ent-gegen der Ansicht des deutschen  Generalstabes befohlen: 

Drei deutsche Armeen mit 200.000 Soldaten und über 15.000 Geschützen und 600 Panzern traten zum Gefecht des Unternehmens „Wacht am Rhein“ höchst motiviert und mit anfänglichem Erfolg an.


Die beiden Feldmarschälle Gerd von Rundstedt [1] (Foto oben) und Walter Model traten gegen die 1. US-Armee unter u.a. Omar Bradley an. Ziel der Offensive war das Erreichen Antwerpens und die alliierten Truppen von Montgomery (rechts) in den südlichen Niederlanden und im nördlichen Belgien zu stellen und unschädlich zu machen. Das Unternehmen war jedoch für die deutschen Einheiten letztendlich unerreichbar. Beim Ende der Ardennenschlacht am 28.01.1945 zog sich die deutsche Armee immer mehr zurück. Beiderseits der Fronten wurden 143.028 Soldaten getötet, verwundet oder sind bis heute vermisst.


[1]Bundesarchiv, Bild 183-L08129 / CC-BY-SA 3.0 Rundstedt

[2]Bundesarchiv, Bild 146-1976-143-21 / CC-BY-SA 3.0 Manteuffel

[3]Bundesarchiv, Bild 183-J27366 / CC-BY-SA 3.0, Sepp Dietrich

[4]Bundesarchiv, Bild 101I-209-0086-12 / Koch / CC-BY-SA 3.0 Brandenberger


Deutsches Artilleriegeschütz (Foto: Archiv Heimatbund Schmidt).

22.11.1944, Hürtgenwald, schweres Infanteriegeschütz [2]

1. Dezember 1944: Deutsche Lagebesprechung während der Offensive [3]






Foto: Sammlung Alfons Esser, Vettweiß


 Panzerkampfwagen VI

Der Tiger

Deutscher Panzer (vermutlich Eifel 1944/45)


Nach der alliierten Invasion Juni 1944 wurden  drei schwere Panzerabteilungen mit insgesamt 126 Tigern in das Kampfgebiet Westfront verlegt


Der Panzerkampfwagen VI „Tiger“ war ein schwerer deutscher Panzer, der vom Alleinher-steller Henschel in Kassel von 1942 bis 1944 gefertigt und von der Wehrmacht ab Spätsommer 1942 eingesetzt wurde. Aufgrund seiner starken Hauptwaffe und des hohen Panzerschutzes war der Tiger einer der kampfstärksten Panzer des Zweiten Weltkrieges[1]

Foto: Bundesarchiv, Bild 101I-299-1805-16 / Scheck / CC-BY-SA 3.0 CC BY-SA 3.0 de

[1]Seite „Panzerkampfwagen VI Tiger“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 12. Januar 2018, 10:09 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Panzerkampfwagen_VI_Tiger&oldid=172840834 (Abgerufen: 12. Januar 2018, 19:54 UTC)


Die Achtacht:

8,8 cm-Flak,  deutsche Flakbatterie

während des Zweiten Weltkrieges 

 

Bundesarchiv, Bild 101I-635-3999-24 / Walther / 3.0 CC BY-SA 3.0


Gustav-Adolf von Zangen (Mitte) bei einem Gespräch mit Albert Speer, November 1944 [4]

Der Hürtgenwald

Das Gelände um Hürtgen ist ein ca. 140 km² großes Waldplateau westlich des Flusses Rur. Für alle seinerzeit agierenden Kriegsparteien stellte das Waldgebiet eine strategisch bedeutende Höhe dar. 

Die deutschen Verbände nutzten seine Beschaffenheit für ihre eingeleitete defensive Gefechtsführung. Der dichte Wald bot unter Schutz vor alliierten Luftangriffen. Hitler befahl daher, diesen Gefechtsabschnitt unbedingt zu halten, um die Ardennenoffensive zu unterstützen. Für die alliierten Verbände war die militärische Einnahme des Hürtgenwaldes die Voraussetzung für die Überquerung der Rur und schließlich für den Durchbruch zum Rhein.


Die Kämpfe im Hürtgenwald gingen von Oktober 1944 bis Mitte Februar 1945. Als Sieger konnten sich die alliierten Verbände bezeichnen, wenn auch der Sieg unter schwersten Verlusten teuer erkauft werden musste.

Der Ort Schmidt wurde am 08.02.1945 von den Amerikanern eingenommen. Damit waren die Kampfhandlungen im Hürtgenwald zugunsten der Alliierten beendet. Der Weg über die Rur und letztendlich zum Rhein war nun frei.




Die blutige Schlacht im Hürtgenwald dauerte von September 1944 bis Ende Februar 1945 und kostete über 13.000 deutschen und ca. 60.000 amerikanischen Soldaten das Leben.


Viele  in dieser Schlacht gefallenen deutschen Soldaten ruhen auf den Ehrenfriedhöfen Hürtgen und Vossenack (u.)

(zusammen etwa 5.330 Gefallene).

Foto: Kernec aus der deutschsprachigen Wikipedia Ehrenfriedhof Vossenack (Hürtgenwald) CC BY-SA 3.0




Quelleangaben Fotos oben


[1] Quelle:Bundesarchiv_Bild_146-1978-024-31,_Model,_v._Rundstedt_und_Krebs.jpg Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Germany 16.10.201

[2]

Bundesarchiv, Bild 183-J28303 / CC BY-SA 3.0 de File:Bundesarchiv Bild 183-J28303, Hürtgenwald, schweres Infanteriegeschütz.jpg Erstellt: 22. November 1944


[3]

Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-J28477 / Göttert / CC BY-SA 3.0 de de.File:Bundesarchiv Bild 183-J28477, Ardennenoffensive, Lagebesprechnung.jpg - Erstellt: 1. Dezember 1944


[4]

Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-H28061 / CC BY-SA 3.0 de File:Bundesarchiv Bild 183-H28061, Westfront, Gustav v. Zangen, Albert Speer.jpg

Erstellt: 1. November 1944


Für die Überlassung der Fotos aus dem Kalltal, Schmidt und Kommerscheidt geht ein herzlicher Dank an den Heimatbund Schmidt e.V.


Teil 2

 Düren und der 16.11.1944

Zeitzeugen berichten

u.a Dr. Egon Schiffer, Düren


Zeitzeuge Dr. Egon Schiffer

"Unvergessen ist mir auch das Gebet meines Vaters zur „Mutter Anna“. Ein Gebet, das erhört wurde. Seit damals zähle ich – und das möchte ich nicht verschweigen - zu den eifrigsten Verehrern der Dürener Stadtpatronin."


(Der ausführliche Bericht von Dr. Egon Schiffer befindet sich weiter unten auf dieser Seite)


Düren, eine Kraterlandschaft - Foto: Stadt-und Kreisarchiv, Bildarchiv


Foto oben: Sammlung Heimatbund Schmidt.


Düren 16.11.1944 vor dem Angriff

 

Oben:

Diese Aufnahme wurde am 16.11.1944 zwischen 12:00 Uhr und 13:00  Uhr von der US Army Air Force gemacht, während gleichzeitig Eschweiler, Stollberg und Langerwehe bombardiert wur-den. Zur gleichen Zeit machten sich die Staffeln der Royal Air Force startbereit.

Es ist wohl rechtens zu behaupten, dass dies die letzte Aufnahme der unzerstörten Innenstadt von Düren ist.

 

Foto: Sammlung Jörg Pottkämper



 15:23 Uhr: Bombenhagel auf Düren

Bomber über Düren 1944. Foto: Sammlung JCD

Britischer Bomber über Düren 1944 (Stadt-und Kreisarchiv, Bildarchiv, Düren)

Die zweimotorigen Bomber vom Typ Marauder flogen eng in kleinen Gruppen und warfen ihre Bombenlast u.a. über Düren und Eschweiler ab.


US-Bomber 26 Marauder der 9th Tactical Airforce Richtung Düren.

Foto: Sammlung Albert Trostorf, Merode


Blick über Düren am 28.11.1944 - von Osten nach Westen gesehen, oben rechts Hoeschplatz mit Amtsgericht ( Foto: Sammlung Heimatbund Schmidt).



Maschinen

der Hölle


 

Am 16.11.1944 flogen insgesamt 1188 schwere Halifax- und Lancaster-Bomber sowie Mosquitos des RAF Bomber Command schwerste Angriffe gegen Düren, Jülich und Heinsberg.



Avro-Lancaster-Bomber der Royal Air Force.

Mosquito-Bomber der Royal Air Force.

Halifax-Bomber der Royal Air Force.



Zeitzeugen berichten



Bericht des Zeitzeugen

Gabriel Falkenberg aus Vettweiß


"Morgens klares Wetter, gefolgt von Sonnenschein. Tage vorher herrschte immer schlechtes Wetter, meistens regnerisch und neblig trüb. Es war nach 15 Uhr und gerade Essensausgabe, als sich durch tiefes Grollen eine anfliegende Bomberflotte ankündigte.


Der Lärm war irgendwie anders, gemessen am Lärm von Fliegerverbänden, die unsere Region auf Bombardierung innerdeutscher Städte sonst überflogen. Doch diesmal war Düren das ausgemachte Zielgebiet der Engländer, die den amerikanischen Vormarsch aus der Luft unterstützten. Das Inferno hatte begonnen. Eine unbeschreiblich große Bombenlast entlud sich über der ganzen Stadt. Gewaltige Erschütterungen, die Erde bebte regelrecht.


Es war, als würde das Bombardement niemals enden wollen. Schockstarre und Verwirrungen bei den Kameraden blieben nicht aus. Jeder versuchte, sich irgendwie in Sicherheit zu bringen. Ungefähr 30 Minuten dauerte die Bombardierung. Als wir uns danach aus der Deckung trauten, tat sich uns das Bild eines Ruinenfeldes von unermesslichem Ausmaß auf. Ein Feuersturm über Düren, es war die lodernde Hölle, gewaltige Rauch- und Staubwolken hingen in der Luft. Wir aber hatten Glück im Unglück. Von den ganzen Gebäudeeinheiten der Riemann-Kaserne war nur ein Block getroffen worden, wogegen die Panzer-Kaserne fast völlig zerstört war.

Es gab jetzt nur noch einen Gedanken: Ab nach Hause, quer durch die angrenzenden Felder Richtung Vettweiß. Schon drohte das nächste Ungemach.

Eine vermutlich in der Region um Köln stehende deutsche Geschützeinheit hatte bei einem englischen Bomber einen Volltreffer gelandet, so dass dieser versuchte das Unmögliche zu vermeiden, den Absturz aber nicht verhindern konnte. In unmittelbarer Nähe zu uns explodierte das Flugzeug, es "regnete" Flugzeugteile. Einmal mehr kamen wir unbeschädigt davon.

Auf der Straße nach Stockheim war ein nicht enden wollender Flüchtlingsstrom aus der brennenden Stadt auszumachen. Glücklich erreichten wir Vettweiß, was meine Eltern glücklich stimmte. Am Abend nochmals nach Düren, der brennenden Stadt entgegen, um meine Privatsachen zu holen, was schließlich unbehelligt gelang. Es herrschte ausgemachtes Chaos. Eine Katerlandschaft von einmaliger Trostlosigkeit tat sich auf. 

Die Tatsache, dass die vorher angesprochene "Ehrenwache" nicht vereidigt war, wäre bei Aufgreifung durch die Feldgendarmerie (im Jargon auch "Kettenhunde genannt) als unerlaubtes Entfernen von der Truppe nicht zu bewerten gewesen denn auf unerlaubtem Entfernen von der Truppe stand unweigerlich die Todesstrafe".

Luftangriff auch auf Vettweiß (30.11.1944). Die Mutter von Gabriel Falkenberg in den Trümmern ihres Hause.

 Foto: Sammlung Alfons Esser, Vettweiß


Interview mit Herrn  Wilhelm Bürvenich 

aus  Düren  im Dezember 2014


Justiz-Club Düren:

Lieber Herr Bürvenich,

Wilhelm Bürvenich,Düren

Wilhelm Bürvenich

 

Sie sind heute, im Jahre 2014,  ganze 86 Jahre alt, und als  junger  Mensch haben Sie die  Luftangriffe in Düren  am 16.11.1944  auf die Stadt Düren  miterleben müssen. 

Was ist Ihnen  von diesem schrecklichen Tag in Erinnerung geblieben?

Wilhelm Bürvenich:

Ich erinnere  mich heute leider  noch ganz genau:

 



Durch den seit längerer Zeit andauernden Fliegeralarm im Stadtgeiet, Geschützdonner, durch Artilleriebeschuss und durch den Überflug von Flugzeugen, ist man abwechselnd im Büro und im Luftschutzkeller.

Ich befinde mich am Kellereingang des Landratsamtes in der Bismarckstraße    als ich von Bombenangriffen morgens auf westliche Dörfer des Kreises Düren höre. Ich sorge mich um meine Angehörigen aus Merode. Zurück in meinem Büro arbeite ich soweit es geht. Unruhe überall. Gegen Mittag scheint die Sonne voll durch. Ein klarer blauer Himmel an diesem 16.November 1944.

Düren, eine Geisterstadt - Foto:Sammlung Justiz-Club Düren


Justiz-Club Düren:

Am späten Nachmittag kam es dann zu den unvergesslichen Ereignissen. Wo waren Sie in diesen Minuten des Terrors?

Wilhelm Bürvenich:

Etwa gegen 15.30 Uhr vernehme ich wieder den schauerlichen Ton der heulenden Sirenen: Fliegeralarm. Wie angeordnet wird die Schreibmaschine in den Geldschrank verstaut, und ab geht es in den Keller. Ich laufe, weil ich Dröhnen von Flugzeugmotoren höre, durch den Fahrradkeller zum Ausgang Moltkestraße nahe der Gendarmerie.

Von hier aus  erkenne ich Bomberverbände, die von dem klaren Novemberhimmel von langen Kondenzstreifen begleitet werden. Die ersten Flugzeuge setzen Angriffszeichen.

Ein Gendarmeriebeamter schreit: "Die greifen Düren an!" Er reißt mich wieder in den Keller zu-rück.

Ich höre das Pfeifen und Heulen der niedergehenden Bomben und ihre Detonation. Das Licht geht überall aus, völlige Dunkelheit im Keller. Steine fallen, Staub kommt mir entgegen. Einige Soldaten einer Wehrmachtskolonne, die auf dem Weg zur nahe liegenden Front sind, suchen ebenfalls Schutz im Keller. Unaufhaltsame Detonationen. Die Erde bebt. Der Keller wankt hin und her, wie eine Nussschale auf stürmischer See. Steinbrocken fliegen umher. Schreiende, weinende und betende Menschen irren in der Dunkelheit umher. Einer stößt den anderen an oder man klammert sich aus Angst am Nebenmann fest. Der Staub ist unerträglich. Nase und Mund versuche ich mit einem Taschentuch zu schützen. Die Hölle bricht los. Da Schreckliche will kein Ende nehmen. Die Minuten werden in der Todesangst zu einer Ewigkeit.

Dann plötzlich Ruhe. Was bedeutet das? Jetzt nur noch weg von hier! Wie viel Zeit mag wohl vergangen sein? Weiterhin völlige Dunkelheit im Keller. Einige versuchen, einen Ausgang aus dem Keller zu finden. Wieder explodieren Bomben. Einer ruft: Hier ist ein Ausgang! Durch die Explosion einer Bombe ist dieser Ausgang am Keller entstanden.

Justiz-Club Düren:

Unvorstellbar. Wie entkamen Sie dem Unheil letztendlich?

Wilhelm Bürvenich:

Alle kriechen durch diesen Ausgang aus dem Keller. Wo sind wir? Mit einigen Kolleginnen lasse ich mich in einem Bombentrichter erschöpft nieder. Die Augen schmerzen. Das Atmen fällt weiter schwer. Ab und zu sehen wir spät krepierende Bomben hochgehen. Wir wollen weg hier – aber wohin?

St.Angela-Schule (Foto: Stadt-und Kreisarchiv Düren).


Wir sehen das altvertraute Bismarckdenkmal. Etwas in Schieflage, aber intakt. Unvorstellbar:

Das Denkmal gibt uns zu diesem Zeitpunkt die Orientierung zurück. Durch Trümmerberge und Bombentrichter machen wir uns auf den Weg Richtung Wirteltorplatz. Es ist ein mühseliges Fortbewegen. Das Grauen um uns nimmt kein Ende. Weiter geht es Richtung Zuckerfabrik nach Gürzenich. Ein Wagen wird angehalten. Der Fahrer lässt uns mitfahren. In Derichsweiler trennt sich eine Kollegin von unserer Gruppe. Sie ist daheim. Wir fahren weiter nach Schlich. Dort verlasse ich den Wagen und mache mich auf den Weg nach Merode zu meinen Angehörigen. Die Angehörigen leben noch und können es nicht fassen, dass ich noch am Leben bin.

Justiz-Club Düren:

Hatte man zu Hause überhaupt noch mit Überlebenden des Angriffs gerechnet?

Wilhelm Bürvenich:

Von Merode aus hat man den grauenvollen Bombenangriff auf die Stadt verfolgen können und war der Meinung, dass niemand diesen Angriff überlebt hat.


 

Landrat Theodor Beaucamp, gest.16.11.1944



Unter den vielen Opfern des Luftangriffes vom 16.11.1944 sind auch Landrat Beaucamp  (Foto links) und  alle  Dienstkräfte aus dem   Straßenverkehrsamt Düren. Sie alle fanden den  Tod.

 



Justiz-Club Düren:

Hatten Sie Gelegenheit, in Erfahrung zu bringen, ob man diesen höllischen Angriff auch in anderen  benachbarten Ortschaften vernehmen konnte?

Wilhelm Bürvenich:

Wie ich später erfahren habe, konnte der Angriff auf Düren am 16.11.1944 nicht nur aus den westlichen Dörfern des Kreises, sondern auch aus den östlichen Dörfern wie Eschweiler über Feld, Nörvenich und Oberbolheim verfolgt werden."

Düren, Kölnplatz ( Foto: Sammlung A. Trostorf)



Ein trauriges Kapitel in der Amtsgerichtsgeschichte

 Bericht des Landgerichtspräsidenten Fritz

Zerstörtes Dach 1944


Am 16. November 1944 gingen etwa 20 – 25 Bomben schweren Kalibers in aller nächster Nähe des Amtsgerichts und des Gerichtsgefängnisses nieder.

 

Auf die Justizgebäude selbst fielen keine Bomben. Es wurden aber große Verwüstungen angerichtet, so insbesondere sämtliche Fenster und Türen herausgerissen und fast sämtliche Möbelstücke zerstört. Der bereits durch Artilleriebeschuss entstandene Schaden am Dach wurden och beachtlich vergrößert. Die Akten wurden durch den starken Luftdruck durch das ganze Gebäude geschleudert und waren in völliger Unordnung gebracht. Ein Brand war nicht entstanden. Im Amtsgerichtsgefängnis wurden zwei Außentüren herausgerissen. Der größte Teil der Zellentüren wurde durch den Luftdruck herausgeschleudert, so dass sie nicht mehr verschlossen werden konnten. Die Fenstergitter hatten durchweg gehalten. [1]

Das verbliebene Personal - etwa 20 Personen - der beiden Justizbehörden befand sich im Luftschutzkeller, der dem Angriff standgehalten hat. Zwei Bedienstete des Gerichts (Sieven und Reuter) hatten an diesem Nachmittag das Gebäude aus dienstlichen Gründen verlassen. Von beiden sind keine Kenntnisse über ihr Schicksal bekannt geworden. Von den Gefangenen ist bei dem Angriff niemand zu Schaden gekommen. Gefängnisaufseher Lang hatte an diesem Tag keinen Dienst und war wohl in seinem Hause in der Pletzergasse von dem Bombenhagel überrascht worden. Er wurde später vermisst. Justizangestellter Dorweiler war dem „Roten Kreuz“ zugewiesen und war nicht mit im Luftschutzkeller des Gerichts. Richter Dr. Odendahl war ebenfalls zum Zeitpunkt des Angriffs nicht im Keller. Über sein Schicksal wurde zu diesem Zeitpunkt nichts bekannt. Zu den Todesopfern des 16.11.1944 zählte auch der Leitende Oberstaatsanwalt Hans Führer, der sich an diesem Tag dienstlich in Düren aufhielt und im Keller der Elisabeth-Stiftskirche in der Goethestraße 3 Schutz suchte.

Am Tag nach dem Bombenangriff besichtigten der Vizepräsident des Oberlandesgerichts und der Generalstaatsanwalt das beschädigte Amtsgerichtsgebäude und stellten fest, dass in diesem Haus  eine geordnete Verwaltungstätigkeit nicht mehr möglich war. Amtsgerichtsdirektor Dr. Braß wurde zwecks Abwicklung der weiteren Verwaltungsgeschäfte nach Gummersbach abgeordnet. Amtsgerichtsrat Popp wurde angewiesen, die Dienstgeschäfte des noch nicht ausgelagerten Teils des Amtsgerichts von Merzenich aus fortzusetzen. Später wurde das Gericht nach Lechenich ausgelagert.[2]

Lessingstraße in Nähe des Amtsgerichts 1945 (Foto: Sammlung Wilhelm Bürvenich, Düren).

 

 [1] Vgl. Bericht des kommissarischen Landgerichtspräsidenten Fritz vom 20.06.1944, LA NRW Gerichte Rep. 255.

  (2)Vgl. Landesarchiv NRWGerichte Rep. 255/383/119-123

 

 

 

16.11.1944:

Der schrecklichste Tag im Amtsgericht Düren

 

Aufzeichnungen (Auszug) von Gisela Thomik. Die Verfasserin war 1944 beim Amtsgericht Düren beschäftigt und suchte mit weiteren ca. 20 Personen im Keller des Gebäudes Schutz vor dem Luftangriff vom 16.11.1944 (STAD: S1/116.S 11-14).

 

(…) An diesem Morgen konnte nicht vielgearbeitet werden. Wir hörten das Niederfallen von Bombenteppichen an der nahen Front. Jabos kreisten unablässig über der Stadt. Auf die Sirenen war kein Verlass mehr, weil die Flieger schneller waren als sie. Da half nur Selbstorientierung. Dadurch wurde die Nervosität noch größer. Sehr oft lief ich in den Keller. Manchmal war ich heldenmütig und blieb oben. Gegen drei Uhr wurde die Atmosphäre unheimlich, wie vor einem schweren Gewitter. Es war beklemmend still. Da sah ich zum Fenster hinaus und fand es wieder einmal ratsam, in den Keller zu gehen. Dieser war mäßig groß und gut abgestützt, stand voller Betten und lag über der Straßendecke. Die beiden Fenster waren innen und von außen von einer ziemlich starken Mauer geschützt. Trotz dieser Sicherungen galt der Keller nach allgemeinen Feststellungen als nicht bombensicher, aber er war dazu da, um uns alle aufzunehmen und vor dem Gröbsten zu schützen. So kamen an diesem Tag gleich nach den Ängstlichen auch die eher seltenen Besucher in den Keller herunter gestürzt. Der Letzte rief:“ Angriffszeichen stehen über der Peschschule!“.

Amtsgericht nach dem 16.11.1944 - Foto:Sammlung JCD


Ein eisiger Schreck durchzuckte alle. Zunächst konnte ich gar nicht fassen, dass Düren bombardiert werden sollte. Sekundenschnell glitten mir die Gedanken durch den Kopf. Dann begann das Schreckliche. Furchtbare zwanzig Minuten für die, die dem Chaos entkamen und das Ende für die Menschen, die sterben mussten. Die Bomben regneten herab. Wo sie einschlugen, das war nicht festzustellen. Ware sie rechts oder links von uns, auf der Bergstraße oder der Goethestraße, war ein Teil des Gebäudes getroffen oder schon ein Nebenkeller? Ich hatte mich auf den Boden geworfen. So konnte ich den gewaltigen Erschütterungen etwa standhalten. Der Keller schaukelte wie ein Schiff. Staub, schweres Atmen und Beten erfüllte die Luft, in der ungefähr 20 Menschen um ihr Leben zitterten. Nach 10 Minuten, für uns gequälte Menschen eine Ewigkeit, setzte das Bombardement aus. Wir atmeten auf. Doch da begann der Sturm, das Krachen und Bersten, von neuem, noch entsetzlicher als vorher. Mit jeder Sekunde schien der Tod gewisser. Doch wir durften zu den wenigen Menschen gehören, die ohne leiblichen Schaden, jedoch mit schweren seelischen Erlebnisses belastet, den Bombenhagel überstanden (…)   


Quelle: Stadt- und Kreisarchiv Düren (Textarchiv)      


Der Hoeschplatz nach 1944 mit Theater und Marienkirche, Foto: Stadt- und Kreisarchiv Düren, Bildarchiv


Auszug aus dem Buch

"Verzweiflung und Hoffnung"

 von Dr. Egon Schiffer, Düren.

 

(…) "Meine Eltern und ich wohnten damals auf dem Marktplatz Nummer 5 neben der Gaststätte „Zum Grafen Zeppelin“. Da die Stadt Düren mit zunehmender Intensität durch amerikanische Artillerie beschossen wurde, lebten wir seit Wochen bereits nur im Keller. Im Ernstfall sollten wir in eine Ecke gehen, in der sich ein Bottich in der Größe einer Badewanne befand. In ihm sollten wir niederkauern. Wahrscheinlich befand sich früher einmal in unserem Hause eine Metzgerei und dieser Bottich war zum Pökeln von Fleisch benutzt worden.


So konnten wir, als erneut Fliegeralarm gegeben wurde und die ersten Bomben auf die Innenstadt fielen, unmittelbar zu unserer mehrfach abgestützen Kellerdecke laufen, um uns dort in Sicherheit zu bringen. Ich erinnere mich noch gut daran, wie das Donnern der Flugzeugmotoren immer lauter wurde und dann ein Bombenteppich nach dem anderen über uns darnieder ging.


Die Explosionen der Bomben wurden immer lauter, die Einschläge kamen immer näher, die Erde bebte und zitterte, von mächtigen Druckwellen wurden wie immer wieder in dem kleinen Bottich durcheinander gewirbelt. Das wiederholte sich mehrfach, wenn immer neue Bombenteppiche über uns niedergingen. Wir beteten laut, riefen den Herrgott um Erbarmen an und hatten uns fest umschlungen. Die Rauchentwicklung nahm so stark zu, dass man kaum noch atmen konnte. Ich zog eine Gasmaske an, die damals wohl jeder haben musste, glaube ich. Meine Maske funktionierte nur nicht so, wie es sein sollte. Ich konnte zwar einatmen, aber nicht ausatmen. Die Luft entwich daher an beiden Seiten mit einem zischenden Geräusch. Trotzdem sorgte die Maske dafür, dass ich in dem beißenden Qualm nicht erstickte.

Es wurde unerträglich heiß in dem unterirdischen Gewölbe, und so war die Stille, die plötzlich über uns hereinbrach, fast unheimlich.


Raus, rief mein Vater uns zu, wir müssen sofort raus, sonst ersticken oder verbrennen wir.

Wir verließen unseren schützenden Bottich und versuchten, über die Treppe unseres Hauses ins Erdgeschoss zu kommen. Das gelang auch, aber rundherum brannte es, so dass wir schleunigst in den Keller zurückliefen. Ich erinnere mich noch, dass die Holztreppe zum Keller mit mir einstürzte, ohne dass ich verletzt wurde.


Zum Glück waren damals Mauerdurchbrüche für Notfälle von einem Haus zum anderen angelegt. Während es zum benachbarten „Grafen Zeppelin“ kein Durchkommen gab, konnten wir unversehrt in die benachbarte Metzgerei Niggenbölling gelangen.


Ich trug ausgerechnet an diesem Tag einen „Knickerbocker“, die ich ansonsten verabscheute. Für einige Wochen sollte sie nun jedoch meine einzige Hose bleiben.


Kockelkorn & Vaassen am Markt 2 - wohl kurz vor dem 16.11.1944


Wir krochen dann weiter in den Keller von Fesenmeyer, der Weinhandlung Kockelkorn & Vaassen bis zum Rathaus an der Ecke des Marktplatzes. Dabei riss ich mir alle paar Meter die Gasmaske vom Kopf, um sie dann wieder nach ein, zwei Minuten anzuziehen, damit ich bei der zunehmenden Rauchentwicklung nicht erstickte.

Marktplatz mit zerstörtem Rathaus

Nun standen wir auf dem Marktplatz, alle Häuser waren eingestürzt, uns bot sich eine Trümmerlandschaft, ein Kraterfeld apokalyptischen Ausmaßes. Alles brannte, und es war unerträglich heiß. Eine Brandkette ohne Ende, die der gewaltige Sog des Feuers immer neu entfachte. Es gab überhaupt kein Durchkommen. Dort, wo vor einer halben Stunde noch unsere Heimatstadt war, war jetzt eine rauchende, prasselnde Hölle. 95 Zielmarker, 5477 Spreng- und Minenbomben, 148980 Phosphorbomben und Minenbomben hatten eine blühende Stadt restlos vernichtet.

(…) Da es sich bei diesem Kapitel um einen „rein persönlichen Bericht“ handelt, möchte ich  diese Anmerkung nicht vergessen:


Die Ereignisse des 16. November 19
44 sind mir auch nach 60 Jahren noch in unmittelbarer Erinnerung, so, als ob sich alles erst vor kurzem zugetragen hätte. Ich sehe mich noch heute vor der brennenden Annakirche stehen in der furchtbaren Gewissheit, dass der Turm, der an der nördlichen Seite von einer Sprengbombe „unterhölt“ war, jeden Augenblick zusammenstürzen und uns begraben würde.

 

Annakirche ( Foto: Stadt-und Kreisarchiv Düren)

Und auch das möchte ich nicht unerwähnt lassen: Unvergessen ist mir auch das Gebet meines Vaters zur „Mutter Anna“. Ein Gebet, das erhört wurde. Seit damals zähle ich – und das möchte ich nicht verschweigen - zu den eifrigsten Verehrern der Dürener Stadtpatronin." (...)



Bericht des Oberaztes Dr. Fischer zu den Ereigissen am 16.11. 1944 im Krankenhaus Düren, Roonstraße


Dürener Krankenhaus um 1930 - Stadt-und Kreisarchiv, Bildarchiv, Düren).


Am 16. November 1944 schreibt der damalige chirurgische Oberarzt Dr. Fischer in sein Tagebuch:


Um 15.15 Uhr an diesem Tage, dem 16.11.1944, plötzlich ein tosendes Rauschen.


Ich selbst befand mich mit einer jungen Assistentin, Fräulein Dr. Erz, einem Pfleger, einer instrumentierenden Nonne, einer Narkoseschwester und mit einem so genannten Springer in dem Behelfsoperationssaal der Station V unten im Keller.

Sein Fenster hatte eine 60 cm breite Backststeinschutzwand mit einem 20 cm hohen Spalt zum Luft- und Lichteintritt oben. Die ersten Einschläge enormer Gewalt lagen bereits in nächster Nä-he.


Ein Patient lag bei uns in tiefer Narkose auf dem Tisch, er hatte einen Granatsplitter im Gesäß, der inzwischen herausgeholt war. Die Fenster unseres Operationssales zersprangen, das Fensterkreuz fiel herein und traf meinen Arm. Die Operationslampe platzte und erlosch. Der Instrumententisch fiel um. Es war noch eben möglich, dem Patienten einen Streifen in die Wunde hineinzugeben und einen Verband zu befestigen, dann rannte alles zur Türe.


Es war kein Zweifel mehr, trotz der riesigen roten Kreuze, die an allen Fronten der Krankenanstalten, auf allen Dächern und im Hofe ausgelegt und markiert waren, wurde das Krankenhaus bombardiert. Der Pfleger und die Schwester waren davon. Die junge Assistentin und ich verbanden den Patienten in fliegender Eile und schleppten den Narkotisierten auf unserem Rücken, nackt wie er war, in den anstoßenden Flur, wo er auf einer Trage unter ein Streckbett geschoben wurde. Hier war er zunächst in Sicherheit.


Dann brach das Inferno los.


Weiter berichtet Dr. Fischer nach dem Angriff:

Eine halbe Stunde war vergangen. Mir war inzwischen aufgefallen, dass kein Sanitätsauto und keine Verletzten zum Krankenhaus gebracht wurden und beunruhigt hierüber, begab ich mich hinüber in ... die Operationsbunker, um nachzusehen. Es dauerte zwar auch sonst immer eine Weile, ehe nach Angriffen die Fahrzeuge durchkamen, aber immerhin war schon mehr als eine halbe Stunde verflossen. Im Krankenhaus-Operationsbunker traf ich auf Prof. Kraft und seine Frau mit einigen Schwestern. Die Gesichter aller Menschen waren grau und hatten eigentümliche Züge. ... In der Tat gab es nur sporadisch einen Verletzten zu versorgen, der sich selbst heranschleppte oder in irgendeiner Zeltbahn herangetragen wurde. Der Grund hierfür war, dass die Stadt so fürchterlich zerbombt war, dass die meisten keine Hilfe mehr nötig hatte und kein Fahrzeug hinein und heraus konnte.

An diesem Tag starben über 3000 Menschen in den Trümmern, 95 Prozent der Stadt wurde unwiederbringlich zerstört.

Das Krankenhaus überstand den Angriff als eines der wenigen öffentlichen Gebäude, wenn auch schwer beschädigt.

Am nächsten Morgen wurden die Stadt und das Krankenhaus evakuiert.

Im Mai 1945 wurden im schwer beschädigten Krankenhaus wieder die ersten Kranken behandelt, die aber wegen Instandsetzungsarbeiten bereits wenige Wochen später in die weniger beschädigten Krankenhäuser Stolberg und Birkesdorf verlegt wurden.


Foto oben: Krankenhaus um 1910 (Stadt- und Kreisarchiv, Bildarchiv Düren)

 


Wirteltorplatz 1945

Foto: Stadt- und Kreisarchiv Düren, Bildarchiv

    

Bericht des Bürgermeisters 

Dr. Küper


vom 21.11.1944 (Auszug).

„Am 16.11.1944 gab die örtl. Luftschutzleitung um 11:00 Uhr Fliegeralarm. Starke feindliche Kampfverbände kreisten im Raume Düren - Eschweiler - Jülich und warfen dort laufend Bombenteppiche. Gleichzeitig lag schwerstes Artilleriefeuer auf dem vorgenannten Raum und auf dem Stadtgebiet Düren. Um 15:26 Uhr meldeten die Beobachter starke Anflüge von Südwesten her, im selben Augenblick wurde eine rote Leuchtkaskade abgeworfen, die auf das Dach der Unterkunft des Kommandos der Schutzpolizei, Kaiserplatz 18, fiel und den Dachstuhl in Brand setzte.


Um 15:27 Uhr fielen die ersten Bomben auf das Kommandogebäude und nächste Umgebung.

Alsdann setzte ein Bombardement unvorstellbaren Ausmaßes ein, das bis 16:03 Uhr anhielt. Die Auswirkungen waren schwerster Art.


Die örtl. L[uft]S[chutz].-Leitung, alle Dienststellen der Polizei, alle städtischen Dienststellen sowie staatliche und militärische Dienststellen wurden vollständig zerstört und das Personal restlos verschüttet.

Die örtl. LS.-Leitung, beide Polizeireviere und noch einige andere Dienststellen konnten sich nach großen Anstrengungen von innen heraus selbst befreien. Mit zerrissenen Uniformen und teilweise unvollständig bekleidet erreichten die Beamten das Freie. Die gesamte Ausrüstung der Beamten ging verloren, einige Karabiner konnten nachträglich ausgegraben werden. Die Fahrzeuge der Polizei, die an drei verschiedenen Stellen untergebracht waren, wurden größtenteils völlig zerstört, der Rest schwer beschädigt.

Die gesamte Innenstadt im Ausmaße von 3 Quadratkilometern bildet ein Trichterfeld. Von den insgesamt vorhandenen rund 9.000 Gebäuden sind mehr als 7.000 restlos zerstört, alle anderen sind mehr oder weniger schwer beschädigt.

Weierstraße 1945, Foto: Stadt- und Kreisarchiv, Bildarchiv, Düren.


Es wurden Bombentrichter festgestellt bis zu 10 Meter Tiefe und 25-30 Meter Durchmesser.  Der Angriff wurde von mindestens 600 viermotorigen Bombern durchgeführt.  Sofort nach ihrer Befreiung ließ die örtliche LS.-Leitung mit dem Rest der ihr verbliebenen Kräfte und mit tatkräftiger Unterstützung der Zivilbevölkerung die Bergungsarbeiten aufnehmen.

Gleichzeitig wurde ein Kurier mit einem Kraftrad nach Kaiserswerth entsandt, außerdem wurde von Titz aus fernmündlich Meldung nach Kaiserswerth gegeben.

Noch im Laufe der Abendstunden wurden hunderte Verschüttete lebend geborgen. Von Stunde zu Stunde dehnten sich die Brände zu einem einzigen Flächenbrande aus. Dichte schwere Rauchschwaden machten einen weiteren Aufenthalt im Stadtgebiet unmöglich.

Die örtl. LS.Leitung beabsichtigte, am nordostwärtigen Stadtrand von Düren eine Befehlsstelle einzurichten. Dies stellte sich aber als unzweckmäßig heraus, weil der starke Südwestwind die Rauchschwaden nach Nordosten trieb und ein Eindringen in die Stadt von dieser Seite unmöglich machte. Darauf verlegte sie ihre Befehlsstelle in das Rathaus Birkesdorf, der Ort gehört als 3. LS.-Revier zum LS.-Ort Düren. Ab 0:30 Uhr rollten die vom BdO. in Marsch gesetzten Kräfte in Birkesdorf an und wurden von dort aus eingesetzt“  

„Die Bombardierung kam für die meisten Dürener vollkommen überraschend. Während das im November 1944 in der Nähe der Front liegende Jülich zum Teil bereits geräumt war, sei die Evakuierung Dürens für den 18. November geplant gewesen, nennt  der Dürener Historiker Dr. Horst Walraff einen Grund, warum die Zahl der Opfer des Luftangriffs in Düren mit 3000 dreimal so hoch war wie in Jülich (1)

 

Druck: Hans J. Domsta, Düren 1940-1947. Krieg, Zerstörung, Neubeginn. Eine Dokumentation aus Tagebüchern, Briefen, Akten und Berichten der Zeit, Düren 1994, S. 162 f. Fotos: Stadt- und Kreisarchiv Düren,Bildarchiv. (1) Dürener Zeitung,11.11.2014, Stephan Johnen, Dr. Horst Walraff.


Anna-Säule, Düren im Jahre 1949 - Foto:Sammlung Justiz-Club Düren


Bericht der damaligen Schülerin Resi Säbele.

 

Den 16.11.1944 hat sie in Füssenich und Geich (damals Kreis Düren) erlebt. Mit ihren Eltern war sie vor den kaum noch zu ertragenden Bomben- und Aritillerieangriffen in Düren ins ruhigere Füssenich gezogen.


Weiter schildert sie:

„Schon bald schlug ein Artilleriegeschoss in unsere Wohnung ein und machte sie unbewohnbar. Familie Engels aus Gey bot uns ihr Gartenhäuschen an. Es gab dort auch einen Bunker am Hang. Dort fühlten wir uns sicher. Aber nicht lange. Stundenlang stand ich auf der Treppe vor dem Wohnhaus mit weitem Blick über das Dürener Land. Aus der Ferne hörte ich das Grollen der Front. „ Frau Engels - Motorengeräusche !“ Und schon ging es wieder in den Bunker, zumal wir schon Erfahrung mit Tieffliegern hatten. Eines Tages kamen aus dem Wald Soldaten, abgekämpft, kraftlos, verdreckt und mit vielen Verwundeten. Sie waren dankbar für einen Schluck Malzkaffee, von den Frauen in aller Eile aufgebrüht. Am 29.09.1944 wurden wir nach Füssenich vorevakuiert und wohnten dort bei eine Familie Reinold. Wir Kinder gingen zur Schule und spielten gerne auf dem Bauernhof der Familie Kurth, wo meine Freundinnen Erna Engels und Christinchen Kamphausen wohnten.


Am 16. November 1944, an diesem milden Herbstnachmittag, stand ich im Hof, wo hinter einer kleinen Betonmauer ein Hausschwein seinen Auslauf hatte. Es gefiel mir, das Tier zu beobachten und sein Grunzen nachzumachen. Plötzlich hörte ich Motorengeräusche, aber keinen Alarm. Es kamen Flugzeuge in Staffeln, immer mehr aus Richtung Füssenich-Geich, also von Nord-Osten. Wo mögen die wieder Unheil gebracht haben? Genau so plötzlich war wieder Ruhe. Die Flieger haben also eine Schleife geflogen, denn der Angriff auf Düren an diesem Nachmittag ist ja von Süd-Westen her erfolgt. Nach einer ganzen Weile kam Wind, der sich fast zu einem Sturm entwickelte, auf. Von bösen Vorahnungen getrieben – mein Vater war noch nicht aus Düren zurück - ging meine Mutter mit mir nach Geich. In der Dämmerung ein glutroter Himmel über Düren. Unser Gedanke: Das ist Unheil- Unheil über Düren. In Geich erhielten wir von Arbeitskollegen meines Vaters Gewissheit: Düren ist nicht mehr!  Mein Vater kam erst Samstagmittag wieder in Füssenich an. Er hatte in einem Einmann-Bunker in der Veldener Straße überlebt und auf Umwegen die Van-der-Giese-Straße in Düren erreicht. Dort stand er vor noch brennenden Trümmern. Kurze Zeit danach wurden wir mit dem Zug von Buir nach Sachsen evakuiert. Dort gab es jedenfalls keinen Alarm mehr."   


Frau Säbele wohnt heute in Kreuzau und hat uns diesen informativen Bericht zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank.


Zeitzeugenbericht einer damals 14-Jahrigen aus Düren bzw. Nideggen/Berg über den 16.11.1944

(Auszug)


"Am 01.04.1944 wurde ich als fast 14jährige ins "Pflichtjahr"  nach Berg bei Nideggen geschickt. Dort sollte ich auf einem Bauernhof  arbeiten bzw. helfen.


Anfang November 1944 lag unser Dorf im Visier der Artillerie. Abends um 18.00 Uhr kam der erste Einschlag unten im Dorf. Eine Stunde später kam dann der zweite Einschlag. Diesmal etwas höher im Dorf. Unser Dorf war die ganze Nacht unter Beschuss, so dass unsere Chefin Anna, Oma, der Pole und ich im Nachbarhaus im Keller übernachteten.


Dann schlug das letzte Geschoss früh morgens neben unserem Keller ein. Ein großes Loch war in der Wand. Aber wir hatten keine Zeit, uns zu fürchten oder gar zu staunen, sondern es ging in aller Eile zurück zu unserem Hof, zu unseren Tieren, die noch gefüttert werden mussten. Körperpflege, wie waschen oder gar duschen stand nicht auf dem Programm. Allein die Tiere waren wichtig. So ging es jeden Tag.


Am 16.11.1944, einem Donnerstag, so gegen 11.00 Uhr kamen meine Eltern von Düren auf unseren Hof. Sie wollten mich abholen, weil sie und mein Opa, der auch in Düren wohnte, in die Evakuierung fahren wollten - uns zwar am Samstag, 18.11.1944. Meine Chefin Anna lud meine Eltern zum Mittagessen ein. Mein Vater dankte sehr, sagte dann aber, dass sie so schnell als möglich nach Düren zurückkehren müssten, weil Opa mit dem Handwagen die Koffer zum Bahnhof transportieren wollte. Ich kam nicht in die "Puschen", hatte ich doch noch so viel zu erledigen.


Nach dem Mittagessen kam dann nun doch der "Befehl" vom Vater: "Nun voran, wir müssen nach Düren zu Opa". Über unseren Köpfen rauschte und krachte es kräftig. Jetzt konnten wir von hier oben sehen, wie die Bomben auf die Erde fielen.

Mein Vater schrie " Das ist Düren, wo es so qualmt". Meine Chefin beruhigte ihn und meinte " Das ist nicht Düren, sondern Jülich" . Ich war immer noch nicht fertig und mein Vater sprach ein Machtwort. Wir fuhren dann mit den Fahrrädern nach Düren, nachdem  meine Chefin noch einen Bericht schrieb über die  Evakuierung und dass sie mich freigegeben hatte.

Der Bericht trägt eine Unterschrift und das Datum 16.11.1944.

Das Wetter an diesem 16.11.1944 war sonnig. Zu Hause in Düren-Süd angekommen fielen brennende Fackeln  vom Himmel. Mein Vater schnapte mich, schleppte mich in den kleinen, engen Keller, in dem meine Eltern schon jede Nacht übernachtet hatten. Ich lag auf dem Bauch, mein Vater drückte mein Gesicht in das Kopfkissen und schrie: "Halt deine Ohren ganz fest zu!" Alles bebte, es war schrecklich. Ich konnte meine Ohren gar nicht genug zudrücken.

Nach 20-30 Minuten wurde es leiser, weniger Knallen.

Langsam schlichen wir aus dem Keller. Die Haustür war herausgerissen. Ich ging in den Garten und sah eine große, schwarze Rauchwolke über Düren stehen.

Mein Vater fragte " Wo ist Opa ?"  Er war nicht im Keller. Also ist er wohl schon zum Bahnhof gegangen und hat nicht auf uns gewartet.

Später erzählte man uns, dass Opa auf dem Wirteltorplatz gestanden habe, als das Feuer vom Himmel fiel. Er soll Richtung Arnoldsweiler gelaufen sein. Wir warteten dann abends auf Opa. Es wurde Nacht  - kein Opa. Auch am nächsten Tag kein Opa. Nach Opa suchen war unmöglich, weil dauernd noch Bomben explodierten. Jetzt war Samstag. An diesem Tag wollten wir doch eigentlich in die Evakuierung fahren, aber ohne Opa?  Doch es blieb uns nichts anderen übrig, wir mussten unser Haus verlassen. Wir packten alles, was ging, auf unsere Fahrräder und fuhren nach Merzenich - nicht zum Dürener Bahnhof. Dort sollte der Zug auf freier Stecke stehen. Wir fuhren mir den Rädern durch die Binsfelder Straße. Dort waren die Häuser ausgebrannt. Am Zug in Merzenich angekommen, mussten wir unsere Fahrräder am Straßenrand liegen lassen. Wir durften nur so viel Gepäck mitnehmen, wie wir tragen konnten.

Der Zug rollte durch ganz Deutschland, so erschien es mir. Wir erhielten Getränke und Brote. Wo das alles herkam, ist mir bis heute noch ein Rätsel bei all diesem Leid. Wir waren zwei Tage unterwegs, bis mir in Wunsdorf bei Hannover aussteigen durften und von Leuten mit Pferdekarren abgeholt wurden.

Wir wurden schließlich in dem Dorf Bokeloh unterbebracht.

Zwei Monate nach dem Ende des Krieges fuhren meine Eltern und ich mit einem Lastwagen nach Düren zurück. Zuvor fuhren wir durch Jülich. Dort was alles "platt", nur noch ein Trümmerhaufen. In Düren dann das gleiche Bild: Trümmer, Trümmer. In Düren-Süd angekommen, sahen wir, dass unser Haus noch stand. Mein Vater atmete auf. So begann unser neues Leben in Schutt und Asche - ohne Strom und ohne Wasseranschluss. Das Wasser holten wir uns aus der Rur, die ca. 1 km entfernt verlief. Lebensmittel hatten wir noch für einige Tage aus der Evakuierung dabei.

Ich war nun 15 Jahre alt und suchte täglich nach Ziegelsteinen, die ich zu großen Stapeln zusammenstellte und die dann gegen  Lebensmittel  - oder später auch für Geld - von den Bauern aus der Umgebung abgeholt wurden.


Übrigens: Von meinem Opa haben wir nie mehr etwas gehört."


Bericht eines (unbekannten) Dürener Feuerwehrmannes

Am Morgen des 16. November 1944 wurde von 10.00 Uhr ab die gesamte Front von Jülich bis Hürtgen von anglo-amerikanischen Bombern mit Bombenteppichen belegt, wobei die anfliegenden Verbände alle über der Stadt ihren Anflug nahmen. Dieses Überfliegen von Verbänden dauerte bis 15.00 Uhr. Um 15.15 Uhr rief mich Abteilungsführer Esser von der Befehlsstelle aus an, dass keine weiteren Anflüge im Moment zu erwarten wären und die Ergänzungskräfte zum Essen abtreten könnten, aber beim Herannahen von Fliegern die Einsatzstellen wieder besetzt werden müssten und er selbst zu Tisch ginge. Weil Frau Esser seit längerer Zeit von Düren fort war, nahm er bei Maßen in der Kölnstraße, welche sehr gut mit ihm befreundet waren, sein Mittagessen ein.


Kölnstraße, nach dem 16.11.1944


Um 15.20 Uhr erschienen etwa 10 Feindflieger über der Stadt und wir sahen vom Hofe der Feuerwache, wie verschiedene Maschinen ihre Bomben direkt über der Stadt abwarfen. Fliegeralarm konnte nicht mehr ausgelöst werden, weil wir seit Tagen keinen Strom mehr hatten. Beim Fallen der Bomben suchten wir sofort Schutz im Keller des Steigerhauses. Die 25 Minuten, die nun folgten, werde ich nie, auch alle, die mit dem Leben davongekommen sind, vergessen.


Ein Getöse und Geheule, wie es zu beschreiben unmöglich ist! Der Turm schaukelte wie eine Tonne, welche man hin und her rollt. Von den Kameraden, die mit im Keller waren, hat keiner ein Wort gesprochen, denn wir hatten alle mit dem Leben abgeschlossen. Nach dem Angriff bot sich uns ein schauriges Bild. 15 Meter vor uns die ersten Bombentrichter, die Stadt in Qualm und Feuer gehüllt, als wenn Nacht gewesen wäre. Ich habe sofort versucht, zur Befehlsstelle durchzukommen, um mit dem Abteilungsführer Esser Verbindung aufzunehmen. Das war mir nicht möglich, denn überall rauchende und brennende Schutthaufen. Es war noch nicht einmal möglich festzustellen, wo eine Straße war oder ein Haus gestanden hatte, und durch die große Hitze musste ich mich zurückziehen. In der Tivolistraße, die noch teilweise erhalten war, begegnete mir Herr Bürgermeister und erkundigte sich nach dem Abteilungsführer. Ich sagte ihm, der müsste doch auf der Befehlsstelle sein, worauf er mir sagte, alle wären mit dem Leben davon gekommen, obwohl die Befehlsstelle mehrere Treffer bekommen hätte, aber Herr Esser wäre nicht dort gewesen. Nun haben wir versucht, zur Kölnstraße durchzukommen, aber vergebens, denn überall dasselbe Bild, Trümmer und Hitze, so dass ein Weiterkommen unmöglich war.

Am nächsten Morgen haben wir nun versucht durchzukommen. Nach langem Suchen hatten wir den Keller von Maßen gefunden. Beim Öffnen der Ausstiegsluke, welche glühend heiß und mit Trümmer bedeckt war, bot sich uns ein schauriges, nie zu vergessendes Bild. 16 Leichen, der Abteilungsführer unter der Ausstiegsluke tot. Vermutlich hatte er versucht, dort herauszukommen, was aber, da der Ausstieg verschüttet war, nicht gelang. Er ist eines furchtbaren Todes gestorben, nämlich erstickt. Aus dem Mittelpunkt der Stadt ist keiner lebend herausgekommen. Acht Tage nach dem Angriff sollten etwa 300 Tote beerdigt werden, welche man beim Freimachen der Straßen gefunden hatte. Die Köln-, Ober- und Stürtzstraße sowie der Markt waren vom Militär in 2 Meter Breite freigelegt worden. Hier lagen die Leichen mit 6 bis 7 aufeinander geschichtet in Stapeln von 10 Meter Länge. Aus den Kellern wurden keine Leichen geborgen, weil noch immer Artilleriefeuer auf der Stadt lag. Die Gebäude in der Arnoldsweiler- und Weberstraße waren größtenteils ausgebrannt. Ich übertreibe nicht, wenn ich Ihnen schreibe, die Stadt ist nur noch ein Trümmerhaufen, keine Ruine wie z.B Köln und Düsseldorf. Der Angriff soll von über 800 Maschinen durchgeführt worden sein.

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Quelle: Aus dem Nachlass des ehemaligen Branddirektors der Stadt Düren, Ernst Bücklers, gef. Am 20.4.1945 in Harburg als Leutnant in einer Art.-Abteilung Dieser Bericht muss zwischen dem 03.01.1945 und dem 11.02.1945 geschrieben worden sein. Es ist heute archiviert im Stadt- und Kreisarchiv Düren.

Die Bomber warfen zuerst Luftminen,

dann Sprengbomben und zuletzt Brandbomben.
 

Bei typischen Brandbombenangriffen werden zuerst schwere Sprengbomben und Luftminen abgeworfen, die durch ihre Druckwelle die Dächer der Häuser abdecken und Fenster zerstören sowie die Straßen für die Feuerwehr unpassierbar machen sollen. 

Kleine Brandbomben, die anschließend flächendeckend abgeworfen werden, können unge-hindert in diese Häuser einschlagen, viele Dachstühle in Brand setzen, Holzdecken durch-schlagen und Flächenbrände auslösen.

 Bei den umfangreichen Flächenbombardements britischer Bomber auf Deutschland während des Zweiten Weltkriegs wurden gezielt in einigen deutschen Städten  Feuerstürme entfacht. Die Großbrände ziehen wegen ihres hohen Sauerstoffbedarfs mit orkanartiger Geschwindigkeit viel Luft aus umliegenden Straßen und Kellern; dort entsteht ein Unterdruck. Gleichzeitig verursachen die hohen Temperaturen eine extreme Thermik der Brandgase. Opfer in diesen Bereichen sterben oft durch Ersticken oder Austrocknung.

Quelle:Wikipedia  http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/ abgerufen am 08.02.2015


   Bombenterror auch außerhalb Dürens


 Seit Kriegsbeginn: Pionierpark 600

unter dem Kommando von Lt. Manfred Groß.

Aufgabe: Frontversorgung und Reparaturen.


 

Vettweißer Pionierpark mit unterirdischen Bunkern zum Schutz vor Luftangriffen. Am Bahnhof Vettweiß kam u.a.Munition für die Kämpfe im Hürtgenwald an.

Foto: Sammlung Alfons Esser, Vettweiß


Zeitzeuge Dr. Hermann-Josef Courth, Düren.


„Mit Beginn der Westfront am 10. Mai 1940 begann der eigentliche Luftkrieg, der sich im Laufe des Krieges zu einem Inferno entwickeln sollte. Bereits am 12.Mai 1940 fielen in Düren einzelne Bomben. Die eigentliche und systematische Bombardierung begann jedoch damit, dass nachts riesige Bomberverbände Vettweiß überflogen. Die Bomberverbände bestanden meist aus den „Fliegenden Festungen“ (B 17 flying fortress), gebaut von der Firma Boeing.

Eine B-17F-Formation über deutschem Zielgebiet


Die B 17 war der bekannteste schwere Bomber der US-Luftwaffe im zweiten Weltkrieg. Die Besatzung bestand aus neun Personen. Als Begleitschutz kam die P 51 Mustang, ein außerordentlich schnelles Jagdflugzeug zum Einsatz.


Die Bomber warfen ihre todbringende und zerstörende Last auf Industriebetriebe und die Großstädte unseres Landes ab. Viele Menschen fielen diesen Bombardements zum Opfer, die Zerstörungen waren unermesslich. Manchmal durften wir den Luftschutzkeller verlassen und das für uns Kinder interessante Schauspiel am Himmel beobachten. Wir hörten das Dröhnen der Flugzeugmotoren und sahen die Lichtkegel der vielen Scheinwerfer mit deren Hilfe man die Flugzeuge sichtbar zu machen versuchte, damit die schwere Flak mit ihren 8,8 cm Geschützen auf sie zielen und abschießen konnte. Die Abwehrmaßnahmen der Deutschen konnten jedoch trotz vieler kleiner Erfolge die Bombardierungen nicht verhindern, denn die Übermacht der Alliierten war einfach erdrückend.


Nachdem im weiteren Verlauf des Krieges die alliierten Streitkräfte die Lufthoheit über Deutschland gewonnen hatten, flogen diese Bomberverbände auch tagsüber. Es war für uns Kinder immer ein faszinierender Anblick, bei strahlendem Himmel die Flieger mit den nachziehenden Kondensstreifen zu beobachten.

Bis zum 30. November 1944 fand eine systematische Bombardierung von Vettweiß nicht statt, sondern es gab nur einzelne Bombenabwürfe.  So wurden das Haus Christoffels in benachbarten Kettenheim und das Anwesen Kooy an der Dreifaltigkeitskapelle von Bomben getroffen.


Es ist anzunehmen, dass es sich hierbei nicht um Zielwürfe sondern Notabwürfe handelte. Die Flugzeugbesatzungen waren nämlich angehalten, bei auftretenden technischen Problemen, spätestens jedoch bei ihrem Rückflug nach den Standorten in Ostengland sämtliche noch vorhandenen Bomben abzuwerfen. Eine Landung auf dem eigenen Flugplatz mit scharfen Bomben war verboten.“


Quelle: Auszug aus  „Luftkrieg und Luftschutz“ von Dr. Hermann- Josef Courth, Düren, 2015.



Luftkampf über Vettweiß

Focke Wulf 1944


Am 12.September 1944 fand nach-mittags über Vettweiß ein Luftkampf zwischen amerikani-schen P-38J „Lightning“ und deutschen Jagdma-schinen vom Typ Focke Wulf- 190 statt. Die Amerikaner hatten den Verlust von 5 Maschinen und die Deutschen den Verlust von 3 Ma-schinen zu beklagen. Zwei amerikanische P-38J stürzten in Vettweiß ab.


Foto und Text: Samml.Dr. Hermann-Josef Courth, Düren,2015




Absturz einer todbringenden

Halifax in Vettweiß 1944

von Dr. Hermann-Josef Courth, Düren

Handley Page Halifax - Beispielfoto



Am Samstag,  dem 04.11.1944, stürzte in der Feldgemarkung Vettweiß – Kettenheim abends gegen 23:30 Uhr eine viermotorige Maschine des britischen Bomberkommandos ab.


Nach den Unterlagen der RAF war sie am 04. November abends um 17:42 Uhr vom Flugplatz Snaith Goole in der Grafschaft Yorkshire mit dem Ziel Bochum gestartet. Auf dem Rückflug geriet sie in schweren Beschuss durch deutsches Abwehrfeuer, sodass eine Notlandung unumgänglich war und im Raume Vettweiß schließlich zum Absturz führte.


Es handelte es sich um eine Halifax der 51. Squadron des britischen Bomberkommandos der RAF, Werk-Nr. LW 177 .  Mit vier Rolls Royce Motoren von je 1 390 PS. Bei einem Startgewicht von 27 216 kg konnte sie eine Bombenladung von 5 900 kg mit sich führen und eine Strecke von 1 770 km zurücklegen.
Bei dem Absturz fanden alle sieben Besatzungsmitglieder den Tod, denn ihre Fallschirme hatten sich offensichtlich nicht oder zu spät geöffnet.Die Toten wurden auf dem Friedhof in Vettweiß begraben.Nach dem Kriege wurden sie auf den Rheinberg War Cemetery umgebettet.


Zusammensetzung der Crew:
FO Reay G N Captain (Pilot, Flying officer, Oberleutnant)
Sgt D Thomson, (Sergeant, Feldwebel)
FO Arbon, H G (Navigator, Flying officer, Oberleutnant)
Flt Sgt I B Runciman, (Air Bomber, Oberfeldwebel)
Flt Sgt P J Ambrose, (Wireless Operator Air, Funker, Oberfeldwebel)
Sgt J Hutchinson, (Mid upper Gunner, oberer Bordschütze, Feldwebel)
Sgt J F Maxwell, (Rear Gunner, hinterer Bordschütze, Feldwebel)


30.11.1944 - Vettweiß in Schutt und Asche

Die Vettweißer Bevölkerung musste durch den Luftkrieg unsagbar leiden. Kaum ein Haus und kaum eine Familie blieben verschont. Die materiellen Schäden waren groß. Noch größer war jedoch das kaum noch ertragbare menschliche Leid verbunden mit den seelischen Belastungen.

Was mussten die Menschen alles ertragen? Allein durch den Bombenangriff vom 30. November 1944 wurden 38 Zivilisten, 26 Soldaten sowie fünf junge Zwangsarbeiterinnen aus der Ukraine getötet. Es war die größte Katastrophe, die je über Vettweiß gekommen ist.


Quelle: Aus " Luftkrieg und Luftschutz" von Dr. Hermann-Josef Courth, Düren 

 

 

Luftaufnahme nach dem Angriff auf Vettweiß vm 30.11.1944


Foto: Sammlung Alfons Esser, Vettweiß


Auch in  Girbelsrath machte der Terror im Herbst 1944 keinen Halt

 

Girbelsrath/ Hauptstraße - vermutlich Februar/März 1945 bei der Einnahme durch amerikanische Truppen.


Quelle: Sammlung Winfried J. Oepen, Girbelsrath



Teil 3

06.10.1944 bis 25.02.1945

Kampfhandlungen


 

"Am Vormittag des 06. Oktober 1944 begann der Vormarsch der zur 1. US-Armee gehörenden 9. US-Infanterie Division unter dem Oberbefehl des US-Corps gegen die deutsche 275. Infanterie-Division auf der gesamten Breite des Angriffsgeländes." [1]

Das Vordringen der amerikanischen Truppen gestaltete sich schwierig in diesem unwegsamen, nassen und schlammigen Gelände der Eifel.

 Die 9. US-Division war durch die überaus harten Waldgefechte abgekämpft und wurde am 26. Oktober durch die 28. Division ersetzt.

 

121. US Infantry in Kleinhau 1945

 Foto Kleinhau: Sammlung ZGV, Zülpich 201


Bei den erbitterten Kämpfen fielen Hürtgen, Kleinhau und zuletzt Grosshau.

Der letzte deutsche Stützpunkt am Ortsrand von Vossenack ging danach verloren und letzte Abwehrkämpfe im westlichen Rurtal und um die Rurtalsperren beschleunigten  das Ende. Am 8. Februar 1945 fiel  der Ort Schmidt endgültig, womit die Kämpfe im Hürtgenwald mit vielen Verlusten endeten.

General Hodges

 

Die beiden Befehlshaber waren:  General Courtney Hodges  (Foto rechts)  und Generalfeldmarschall Model.

 

Auf deutscher Seite kämpften u.a. die 12. Volksgrenadier-Division, die 89. Infanterie-Division, 272. Volksgrenadier-Division, die 3. Fallschirmjäger-Division, die 344. Infanterie-Division und die 275. Infanterie-Division.

 

Alle diese Verbände waren allerdings stark dezimiert und weit unter Sollstärke. So war beispielsweise die 275. Infanterie-Division auf etwa 5000 Mann zusammengeschmolzen.

 

Auf amerikanischer Seite standen u.a. die 1.4. und 8. US-Infanterie-Division gegenüber.

Allein der Kampf um Schmidt kostete die US-Armee 6184 Mann, die deutschen Verluste lagen bei etwa der Hälfte.

 

[1]Seite „Schlacht im Hürtgenwald“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 12. September 2017, 08:40 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schlacht_im_H%C3%BCrtgenwald&oldid=169008657 (Abgerufen: 13. Oktober 2017, 17:15 UTC


Düren 15.11.1944

Düren am Vortag des 16.11.1944

 

 

Bild oben: Luftaufnahme der US-Army vom

15. November 1944.

Düren ist an diesem Mittwoch noch relativ unzerstört.

 

                             

      Operation Queen am 16.11.1944

 

  

'"Die Operation Queen war eine gemeinsame britisch - amerikanische Unternehmung während des Zweiten Weltkrieges im Rahmen der Kämpfe zwischen  Aachen  und der Rur im November 1944.

Das alliierte Oberkommando plante, im Bereich der 1. und 9. US-Armee eine Großoffensive gegen die Rur zu beginnen, sie bei Linnich, Jülich und Düren zu überschreiten und Brückenköpfe zu bilden "(2).


Das Ziel war, die Rur schnellstens zu überquere, sich mit den weiteren Truppen zu verbinden und dann den Rhein zu erreichen und zu überqueren.

 

                                Beitrag  von Jörg Pottkämper

 

"Der 16.11.44 war der Beginn der sogenannten `Operation Queen´, welche, gemessen an der Zahl der beteiligten Luftfahrzeuge und Bodentruppen, die zweitgrößte kombinierte Offensive der Alliierten nach der Landung in der Normandie auf dem westlichen Kriegsschauplatz darstellte. Der Angriff des Bomber Command wurde auf Anforderung des SHAEF (Supreme Headquarter of Allied Expeditionary Forces, Sitz Paris) geflogen, da die Anzahl der mittleren und schweren Bomber der US. Air Force nicht ausreichte, um an einem Tag alle strategischen Ziele effektiv anzugreifen. Das Ziel der Offensive war es, durch die rheinische Tiefebene an den Rhein vorzustoßen, um bei Wesseling (US Armee) und Wesel (Britische Armee) den Rhein zu queren, und das Ruhrgebiet einzukesseln. Dieses Ziel, die Rheinquerung, wollte man ursprünglich am 01.11.44 durchführen.


Düren wurde in drei Wellen angegriffen, die ineinander verwoben waren. Die erste Welle war Sprengbomben und
Luftminen. Zielsetzung war die Abdeckung der Häuser und Zerstörung der Fenster. Die zweite Welle warf Brandbomben und Luftminen, um die Dachbalken und Holzböden der Häuser zu zünden, und die letzte Welle warf wieder Sprengbomben, um die Brände in die tieferen Etagen zu drücken, Wege unpassierbar zu machen, und Wasserleitungen zu zerstören.


In den Einsatzbefehlen des SHAEF steht, dass "keine Einschränkungen hinsichtlich Kraterbildung und Straßenzerstörung" besteht, und dass "Düren eine befestigte Stadt voller Militär" sei. Schaut man auf eine Landkarte, erkennt man, dass die B264 und B56 sich ebenso in Düren kreuzen, wie die Bahnstrecke Köln-Aachen und Heimbach-Linnich. Der Dürener Bahnhof verfügte sogar über zwei Verschiebegelände.

 

Aus militärstrategische Sicht ein Verkehrsknotenpunkt, der es der Wehrmacht ermöglichen konnte, hinter der Front schnell Truppen zu verlegen". (1)


(1) Quelle: Jörg Pottkämper

(2) Seite „Operation Queen“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. Januar 2017, 00:06 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Operation_Queen&oldid=161836119 (Abgerufen: 8. Oktober 2017, 17:28 UTC


16. November 1944

Ab dem 16. November 1944 (Start Operation Queen) griffen die 1st und 4th Infantry Division von Schevenhütte aus fächerförmig, sowie die 104th US Infantry Division und die 3rd Armored  Division aus dem Raum Stolberg an.
 
Das 26th Infantry der 1st Infantry Division und das 8th Infantry der 4th Infantry Division hatten als finales Angriffsziel das Erreichen der Rur bei Düren. Diese beiden Regimenter waren nach rund 15  Tagen Waldkampf so geschwächt, dass diese abgelöst wurden. Demzufolge wurden die komplette 1st und 4th Infantry  Division abgelöst. Der Abschnitt der 4th Infantry Division übernahm die aus Luxemburg herangeführte 83rd Infantry Division, den Abschnitt der 1st Infantry Division übernahm die im Camp Elsenborn aufgefrischte 9th Infantry Division.
 

19. November 1944

Auf Anordnung des Reichsverteidigungskommissars wird die Stadt Düren geräumt,  des gleichen werden Birkesdorf und Gürzenich evakuiert, am 20. November auch Echtz, Geich und Konzendorf.

 

 

Die Verladung geschieht mit der Reichsbahn ab Buir.  Die ganze Evakuierung erfolgt hauptsächlich in die Gaue Halle-Merseburg, Thüringen und nach Hannover-Braun-schweig; kleinere Teile der Bevölkerung werden in andere Gegenden versprengt oder versuchen auf eigene Faust, aus dem Dürener Gebiet wegzukommen.           

Domsta/Krebs/Krobb, Zeittafel, S. 218

 


22.11.1944 - Deutsche Gegenwehr

15-cm-schweres Infanteriegeschütz 33 im Wald von Hürtgen zur Abwehr von US-amerikanischen Angriffen, 22. November 1944.


10. Dezember 1944

Ab dem 10. Dezember 1944 griffen beide Divisionen an. Dies war gleichzeitig der Beginn der 4. Aachen-Schlacht. Das 39th Infantry und 60th Infantry, unterstützt durch die 3rd Armored Division griffen aus dem Raum Merode - Langerwehe - Luchem in Richtung Düren an.

 

Times vom 12.12..1944

Die New York Times vom 12.12.1944 (Quelle: A.Trostorf)

 

Rurfront 11.12.1944

Rurfront 11.12.1944 (Quelle: A. Trostorf)

 

 

                 15. Dezember 1944

 

Tivolistraße/ismarckbrücke

Überquerung der Rur an der Tivolistraße

 

Mit der Einnahme der Orte Hoven und Mariaweiler, sowie den Nordteil von Gürzenich erreichte das 60th Infantry am 15. Dez. 1944 das Westufer der Rur. Das 329th Infantry der 83rd Infantry Division griff von Gut Hof Hardt beiderseits der Straße Schevenhütte - Gürzenich an, nahm die Orte Gürzenich, Birgel und Rölsdorf ein und stand ebenfalls am 15. Dezember an der Rur. Alle Brücken über die Rur von der Autobahn bis Winden waren durch  Sprengungen unpassierbar. Dennoch konnte ein kampfstarker Stoßtrupp des 329th Infantry die Rur im Bereich der Tivolistraße überqueren und bis zur Uhlandstraße vordringen. Danach zogen sich diese Soldaten wieder auf das Westufer der Rur zurück.

Januar 1945        

Entfernung der letzten Zivilisten aus Düren durch die Gestapo, doch gelingt es einigen Personen,  sich bis zum Einmarsch der Amerikaner an den Rändern der Stadt aufzuhalten.   

           
StAD S1/195; B 161, Bericht Decker; Domsta, 1940-1947, S. 415

 

16. Dezember - 31. Januar 1945

 

Während der Ardennenoffensive zwischen dem 16. Dez. 1944 und dem 31. Januar 1945 erfolgten durch die Amerikaner im Raum Düren grö-ßere Truppenverschiebungen. 

Das führte dazu, dass das komplette VII Korps mit der 83rd Infantry Division, 9th Infantry Division und 3rd Armored Division, ohne die 104th Infantry Division, aus der Front herausgenommen wurde. Das XIX. US Corps der 9th US Army übernahm den dadurch frei gewordenen Rur-Abschnitt. Die 104th US Infantry Division wurde dem XIX. Corps unterstellt.

Am 8. Febr. 1945 war das VII US Korps wieder an der Rurfront. Erneut fanden umfangreiche Truppenbewegungen statt, da die an der  Ardennenfront frei gewordenen US Einheiten nun endlich für die Offensive über die Rur frei waren.

 

General J. Lawton "Lightnin' Joe" Collins, Kommandeur VII. US Korps.


Im Raum Düren standen somit: Im Norden die 104th US Infantry Division und im Süden die 8th Infantry Division. Divisionsgrenze war die Eisenbahnlinie Aachen - Düren - Köln
 

Kommandeur der 104. US Infantry-Division: Major General Terry de la Mesa Allen Sr.

 

 

 

Bis zum 23. Febr. 1945 blieb die Frontlage an der Rur bei Düren nahezu unverändert.







Text-Quelle: Albert Trostorf, Merode 

 


[1]Foto oben: Bundesarchiv, Bild 183-J28303 / CC-BY-SA 3.0CC BY-SA 3.0 de File:Bundesarchiv Bild 183-J28303, Hürtgenwald, schweres Infanteriegeschütz.jpgErstellt: 22. November 1944



 Operation Grenade

vom 23. Februar bis 11. März 1945.

 

 

"Operation Grenade war der Name einer Operation der 9. US-Armee vom 22. Februar bis 11. März 1945, in deren Verlauf die amerikanischen Truppen erfolgreich die Rur überquerten und zwischen Neuss und Rheinberg bis zum Rhein vorstießen" [1]

 

Befehlshaber der 9.  US Army war William Hood Simpson ( unter Montgomerys Kommando) , die Truppenstärke bestand aus mehr als 300.000 Soldaten.

Auf Deutscher Seite

"Im Februar des Jahres 1945 nahm Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt (links)  umfangreiche Umgruppierungen vor, weil  ihm der Rückzug verboten wurde und er im Februar 1945 der alliierten Operation Grenade entgegentreten musste.
Im April 1945 wurde die Armee gemeinsam mit den anderen Teilen der Heeresgruppe B im Ruhrkessel eingeschlossen und kapitulierte am 17. April 1945"

 





Die Generale Model, Rundstedt und Krebs , November 1944

 

Quellen

[1]Seite „Operation Grenade“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 18. August 2017, 15:27 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Operation_Grenade&oldid=168259375 (Abgerufen: 13. Oktober 2017, 17:18 UTC

Quelle: 5. Panzerarmee (Wehrmacht) - https://de.wikipedia.org

Quelle:Datei:Bundesarchiv Bild 146-1987-047-20, Gerd v. Rundstedt.jpg - https://de.wikipedia.org

Quelle:Datei:Bundesarchiv Bild 146-1978-024-31, Model, v. Rundstedt und Krebs.jpg - https://de.wikipedia.org


undesarchiv, Bild 183-1992-0617-506 / Scheerer (e) / CC-BY-SA 3.0  CC BY-SA 3.0 d file:Bundesarchiv Bild 183-1992-0617-506, Walter Model im Kübelwagen.j pgErstellt: 9. Oktober 1944


Foto oben: Bundesarchiv, Bild 183-L08129 / CC BY-SA 3.0 de File:Bundesarchiv Bild 183-L08129, Gerd v. Rundstedt.jpg

 

 


Alfred Schlemm

Auf deutscher Seite stand den Alliierten gegenüber die 15. Armee unter Gustav-Adolf v. Zangen und die 1. Fallschirmarmee unter Alfred Schlemm (Foto).

 

Nachdem die Alliierten die so  genannte Operation Grenade erfolgreich beendet hatten, zog sich von Zangen mit der  15. Armee bis zum Rhein zurück, wo sie als Teil der Heeresgruppe B im April des Jahres 1945 im Ruhrkessel unterging.


Quelle: Seite „Operation Grenade“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 18. August 2017, 15:27 UTC. https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Operation_Grenade&oldid=168259375 (Abgerufen: 1. November 2017, 18:50 UTC)

 

 

  Dürens Kernstadt nach dem 16.11.1944

Das ganze Ausmaß der Zerstörung

Düren ist nahezu vollständig zerstört worden - Kreis: Amtsgericht

 

Zerstörte Kernstadt von Düren am 28.November 1944 - 0ben rechts Hoeschplatz ( Foto:Sammlung Heimatbund Schmidt).


Wirteltorplatz ( Foto: Sammlung Heimatbund Schmidt).


Blick auf Museum - links hinten- ( Foto Sammlung Heimatbund Schmidt).



 Flug über das zerbombte Düren - 1945 ( public domain)


   Die Luftangriffe seit 1940 im Überblick

 

Lancaster-Bomber

Luftangriffe auf Düren gab es bereits seit 1940. Ab Mitte 1944 dienten die Luftangriffe zur Vorbereitung der Operation Queen. Insgesamt wurden 51 Luftangriffe durchgeführt, bis Düren am 16. November 1944 fast völlig zerstört war.

 

Es ist nicht genau feststellbar, welche Luftwaffe der Westalliierten die einzelnen Angriffe flog, aber es ist meistens von der Royal Air Force auszugehen. Das RAF Bomber Command war vom 14. Juli 1936 bis 1968 das Oberkommando über die Bomberflotte der RAF. Bomber Command stand auch für die britische Bomberflotte als solche. Seine Aufgabe war die Planung und Führung  strategischer Bombenangriffe.

 

Quelle:Wikipedia http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/15.12.2014 abgerufen am 02.02.2015

Logo: http://en.wikipedia.org/wiki/File:Bomber600.jpg 14.3.2015

Quelle:Datei:Lancaster I NG128 Dropping Load - Duisburg - Oct 14 - 1944.jpg - https://de.wikipedia.org

 

 

Das Amtsgericht 1.5.1945

Foto: Privatarchiv Wilhelm Bürvenich, Düren

 

In der Nacht vom 30.04. zum 01.05.1944 warfen feindliche Flugzeuge über Düren einige Spreng-bomben ab. Von diesen

fiel eine auf den Hoeschplatz und die andere in den Garten der Gefängniswohnungen. Beschä-digt wurden die Büroräume und die Kapelle des Gefängnisses. Dort wurden die Fensterrahmen und Türen zum Teil herausgerissen, auch war die Trennmauer zwischen dem Gefängnisgebäude und den Häusern der Könenstraße auf einer Länge von einigen Metern zerstört.

 

An der Straßenfront zum Hoeschplatz und an der Nordfront (Foto oben)  des Amtsgerichts wa-ren fast alle Fensterscheiben zerstört. Der Geschäftsbetrieb hatte unter den Umständen aller-dings nicht gelitten. Von der Gefolgschaft war niemand verletzt oder getötet worden.

 

                    

Liste über die Luftangriffe von

11/12.05.1940 bis 16.11.1944 auf Düren

 

Vorbemerkung von

Jörg Pottkämper

 

 

"Dass in der Nacht vom 11.05. auf den 12.05.1940 (siehe untenstehende Anm. der Redaktion) Bomben auf Düren gefallen sind, hängt mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einem Angriff in der gleichen Nacht auf Mönchen-Gladbach zusammen. Da zu diesem Zeitpunkt die Bomberbesatzungen
noch wenig Erfahrung hatten, und die
Navigation mittels Sextant, Rechenschieber und Windrichtungsanzeiger (sogen. Drehmeier) erfolgte, kann es sich hierbei nur um eine Besatzung handeln, die sich verflogen hatte, und Düren mit dem eigentlichen Ziel verwechselten.

Laut dem Einsatztagebuch des Bomber Command wird der erste Angriff auf Düren am 8./9.Oktober 1943 angeordnet, und von einem Mosquito-Bomber durchgeführt. Der zweite Angriffsbefehl für Düren erfolgte dann am 13./14. April 1944, eingeteilt waren sechs `Mosquitos´

Da es strikte Regeln für die Besatzung gab, wie sich bei einer Luftnotlage zu verhalten war, können weitere Bombenabwürfe auf Düren nach Mai 1940 mit hoher Wahrscheinlichkeit darauf beruhen, dass die Besatzungen Probleme mit ihrem Flugzeug hatten, und Düren als Ersatzziel, welches auf dem Weg lag, mit Bomben bedachten, bevor man dann mit der leichter steuerbaren
Maschine nach Hause flog. Grundsätzlich war es den Besatzungen verboten, mit scharfen Bomben nach England zurückzukehren."

---------------------------

 Quelle: Jörg Pottkämper


Laut einer Zeitzeugin habe sich die Bombardierung  in der Nacht vom 21. auf den 22.5.1940 zugetragen.

Anm.der Redaktion


 

20. Juni  1940

30. Juli  1940

 

 


 Datum                               

 11/12. Mai  1940   

 22. Mai  1940   

 10. Juni  1940   

 20. Juni  1940   

 30. Juli  1940   

 21.  Oktober 1940   

 07.  November 1940   

 13.  November 1940   

 10. Januar  1941   

 26.  Februar 1941   

 17. Juni  1941   

 18. Juni  1941   

 08. Juli  1941   

 11. Juli  1941   

 21. Juli  1941   

 31. August  1941   

 11.  Oktober 1941   

 15.  Oktober 1942   

 14. Januar  1943   

 09. Oktober  1943   

 30. Januar  1944   

 13. April  1944   

 21. April  1944   

 30. April  1944   

 27. Mai  1944   

 
14. Juni  1944  
                                    
19. Juni.1944  

 06. Juli  1944   

 19. Juli  1944   

 21. Juli  1944   

 24. Juli  1944   

 03.  September 1944   

 09.  September 1944   

10.  September 1944   

11.  September 1944   

16.  September 1944   

 09.  September 1944   

 22.  September 1944   

 27.  September 1944   

Schäden am Amtsgericht 1944

Schäden Oktober 1944 durch Artilleriebeschuss

Parkplatzeinfahrt Amtsgericht

Die Stelle heute (Parkplatzeinfahrt)


                      Fotos: Privatarchiv Wilhelm Bürvenich, Düren



 04. Oktober  1944      
                                                                      

 06. Oktober  1944   

 09. Oktober  1944   

 12.  Oktober 1944   

 18.  Oktober 1944   

 29.  Oktober 1944   

 04.  November 1944   

 05.  November 1944   

 09.  November 1944   

 11.  November 1944   

16.  November 1944  



Quelle:Seite „Luftangriffe auf Düren“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 30. April 2017, 20:34 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Luftangriffe_auf_D%C3%BCren&oldid=165061721 (Abgerufen: 20. September 2017, 16:32 UTC

 

                                                                                 Fotos: Justiz-Club Düren

 

Lessingstraße

Lessingstaße 1944

     

Lessingstraße

...und 70 Jahre später.

 

  

 

Einsatzbefehle während der

Luftangriffe

 

    Der Landrat erlässt Einsatzbefehle an die Angehörigen seiner Behörde:

 

 

Nach dem  sogenannten  Einsatzbefehl  der örtlichen Behörden hatten sich Angehörige der Ämter in Düren für Lösch- und Bergungsarbeiten im Anschluss an einen etwaigen feindlichen Luftangriff während der Dienstzeit  zur Verfügung zu halten. Das Tragen von entsprechend alter  Kleidung wurde dafür angeraten.

 

Von  dieser Pflicht wurde man nur dann entbunden, wenn man die eigene Wohnung mit Hab und Gut verloren hatte oder einen Einberufungsbefehl zum Beispiel  vom  Bürgermeister oder von der Parteiführung  erhalten hatte.

 

Alle militärischen und zivilen Dienststellen wurden ersucht, den Inhaber dieses Einsatzbefehls( unten) passieren zu lassen und ihm die nötige Hilfe zu gewähren.

 

Einsatzbefehl vom 25.1.1944, unterzeichnet von Landrat Beaucamp

 

 

 

 

                                                    Quelle: Sammlung W.Bürvenich

 

 Die Alliierten warfen Flugblätter über  Düren ab

 

Seit Ende 1944 warfen die Alliierten wieder und in immer größerer Zahl Flugblätter ab.

 

                                    Quelle: Sammlung W.Bürvenich

 

            



 Sonntag, 25.02.1945

Düren in amerikanischer Hand - Besatzungsmacht rückte ein


Um  3.00 Uhr begann das amerikanische Trommelfeuer an der Rurfront -

die amerikanische Offensive hatte begonnen...

 

Über die Rur und raus aus dem Kampfgebiet Hürtgenwald: Am 25. Februar begannen die Amerikaner bei Düren mit dem Brückenbau. Foto: Stadt- und Kreisarchiv Düren/ Nationalarchiv Washington


Mit Brückentechnik über die Rur (Foto:Sammlung A. Trostorf, Merode.


Über die Johannesbrücke in die Stadt. Oben links: der alte Wasserturm an der Aachener Straße (Foto: Archiv A. Trostorf)



Amerikaner in der Kölnstraße (Foto Sammlung A. Trostorf).

US-Soldaten in der verwüsteten Innenstadt am 25.02.1945.

Die Amerikaner eroberten eine Wüstenstadt (Foto:Archiv A. Trostorf).

 

Fotos: Albert Trostorf, Merode


Einnahme Nideggens am 28.02.1945

durch 60. Inf. Regiment der 9. US Inf. Div. .

Dürener Tor - 28.2.1945

 

Bahnhofstraße in Nideggen - 28.2.1945

 

Nideggen- Im Altwerk 28.2.1945



Fotos: Mit freundlicher Genehmigung des Heimatgeschichtsvereins Nideggen, http://www.heimat-geschichtsverein-nideggen.de/


  Die Kapitulation 

 am 07.und 08. Mai 45

mit formaler Gültigkeit ab

09. Mai, 00.01

Jodl und Keitel

Alfred Josef Ferdinand Jodl und Wilhelm Keitel (v.l).

 

 

Die Kapitulation am 

8.5.1945 in Berlin

 

 

      Keitel bei der Unterzeichnung in Berlin am 8.5.1945

        Generaloberst Jodl unterzeichnete bereits am 7.5.1945 in Reims

 

"Die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg, die zum Ende der militärischen Feindseligkeiten der Alliierten gegen das nationalsozialistische Deutsche Reich führte, wurde am 7. Mai 1945 im Obersten Hauptquartier der Alliierten Expeditionsstreitkräfte in Reims unterzeichnet

Die Kapitulation­serklärung wurde aus protokollarischen Gründen in Berlin-Karlshorst im Hauptquartier der sowjetischen 5. Armee am 8./9. Mai wiederholt. Die deutsche Staats- und Wehrmacht­führung räumte damit den alliierten Siegermächten das Recht ein, alle politischen, militärischen und gesellschaftlichen Angelegenheiten Deutschlands zu regeln."

 

 

Quelle:Bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht - https://de.wikipedia.org

20.9-2017

Foto oben: BundesarchivBundesarchiv, Bild 183-R83900 / CC-BY-SA 3.0
CC BY-SA 3.0 de, erstellt am 8.5.1945

 

           

           Die Kapitulation

         in Reims am 7.5.1945

                            Auszug mit Unterschriften

 

Kapitulation der Wehrmacht in Reims am 7. Mai 1945

 

Die bedingungslose Kapitulation der faschistischen deutschen Wehrmacht wird am 8. Mai 1945 in Berlin - Karlshorst unterzeichnet. Als Vertreter des Oberkommandos der Roten Armee unterzeichnet Marschall der Sowjetunion G. K. Shukow die Kapitulationsurkunde, links daneben der stellvertretende sowjetische Außenminister A. J. Wyschinskij, rechts Armeegeneral W. D. Sokolowski.

 

                             Quelle:Datei:Kapitulation-reims.gif - https://de.wikipedia.org, 20.9.2017

 

 

 

Kapitulation-Unterschriften 7.5.1945

Kapitulation 7.5.1945 durch Jodl in Frankreich (Reims)

 

 

 

  

Quelle:Datei:Bundesarchiv Bild 183-H30220, Wilhelm Keitel.jpg - https://de.wikipedia.org, 20.9.2017

Quelle:Datei:Act of Military Surrender by authority of the German High Command (7 May,1945), 2.jpg - https://de.wikipedia.org, 20.9.2017

Quelle:Datei:Bundesarchiv Bild 146-1971-033-01, Alfred Jodl.jpg - https://de.wikipedia.org,20.9.2017

 

 

 

 

        Text der Kapitulation

                 Berlin, 8.5.1945

 

 

"1.Wir, die hier Unterzeichneten, handelnd in Vollmacht für und im Namen des Oberkommandos der Deutschen Wehrmacht, erklaeren hiermit die bedingungslose Kapitulation aller am gegenwaertigen Zeitpunkt unter deutschem Befehl stehenden oder von Deutschland beherrschten Streitkraefte auf dem Lande, auf der See und in der Luft gleichzeitig gegenueber dem Obersten Befehlshaber der Alliierten Expeditions-Streitkraefte und dem Oberkommando der Roten Armee.

 

2. Das Oberkommando der Deutschen Wehrmacht wird unverzueglich allen Behoerden der deutschen Land-, See- und Luftstreitkraefte und allen von Deutschland beherrschten Streitkraeften den Befehl geben, die Kampfhandlungen um 23:01 Uhr Mitteleuropaeischer Zeit am 8. Mai einzustellen und in den Stellungen zu verbleiben, die sie an diesem Zeitpunkt innehaben und sich vollstaendig zu entwaffnen, indem sie Waffen und Geraete an die oertlichen Alliierten Befehlshaber beziehungsweise an die vonden Alliierten Vertretern zu bestimmenden Offiziere abliefern.

Kein Schiff, Boot oder Flugzeug irgendeiner Art darf versenkt werden, noch duerfen Schiffsruempfe, maschinelle Einrichtungen, Ausruestungsgegenstaende, Maschinenirgendwelcher Art, Waffen, Apparaturen, technische Gegenstaende, die Kriegszwecken im Allgemeinen dienlich sein koennen, beschaedigt werden.

 

3. Das Oberkommando der Deutschen Wehrmacht wird unverzueglich den zustaendigen Befehlshabern alle von dem Obersten Befehlshaber der Alliierten Expeditions Streitkraefte und Oberkommando oder Roten Armee erlassenen zusaetzlichen Befehle weitergeben und deren Durchfuehrung sicherstellen.

 

4. Diese Kapitulationserklaerung ist ohne Praejudiz fuer irgendwelche an ihre Stelle tretenden allgemeinen Kapitulationsbestimmungen, die durch die Vereinten Nationen und in deren Namen Deutschland und der Deutschen Wehrmacht auferlegt werden moegen.

 

5. Falls das Oberkommando der Deutschen Wehrmacht oder irgendwelche ihm unterstehenden oder von ihm beherrschte Streitkraefte es versaeumen sollten, sich gemaess den Bestimmungen dieser Kapitulations-Erklaerung zu verhalten, werden das Oberkommando der Roten Armee und der Oberste Befehlshaber der Alliierten Expeditions Streitkraefte alle diejenigen Straf- und anderen Massnahmen ergreifen, die sie als zweckmaessig erachten.

 

6. Diese Erklaerung ist in englischer,russischer und deutscher Sprache abgefasst. Allein massgebend sind die englische und die russische Fassung."


Unterzeichnet zu Berlin am 8. Mai 1945

gez. v. Friedeburg gez. Keitel gez. Stumpff

für das Oberkommando der deutschen Wehrmacht

[…]

Major Wilhelm Oxenius, Generaloberst Jodl und Hans-Georg von Friedeburg (v. l. n. r.) bei der Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht in Reims am 7. Mai 1945

  

Quelle:Datei:Jodl surrender front view.JPG - https://de.wikipedia.org

      Quelle:Bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht - https://de.wikipedia.org, 20.9.2017

 

 

 

 Die Stunde Null 

08.05.1945

 

Aachener Nachrichten

...erste Meldungen

 

Aachener Nachrichten 1945

"Als erstes freies Blatt – ohne Nazi-Propaganda – konnten die Aachener Nachrichten als einzige Zeitung in Deutschland mit dem Titel „Der Krieg ist aus!“ die bedingungslose Kapitulation am 8. Mai 1945 vermelden."

 


ACBahn - Eigenes Werk. CC BY 3.0. File:Aachener Nachrichten 8. Mai 1945.jpg

Quelle:Bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht - https://de.wikipedia.org, 20.9.2017

Quelle:Datei:Aachener Nachrichten 8. Mai 1945.jpg - https://de.wikipedia.org.20.9.2017

 

 

 

 

 Hürtgenwald-Gedächtnis-Kapelle

Gedächtnis-Kapelle Kleinhau

 

"Die Hürtgenwald-Gedächtnis-Kapelle steht im Ortsteil Kleinhau der Gemeinde Hürtgenwald im Kreis Düren (Nordrhein-Westfalen).

Sie wurde zwischen 1966 und 1970 erbaut. Eingeweiht wurde sie am 4. Oktober 1970. Sie erinnert an die Schlacht im Hürtgenwald am Ende des Zweiten Weltkrieges, bei der tausende Soldaten den Tod fanden."

 

Quellenangaben:

Foto: Käthe und Bernd Limburg, www.limburg-bernd.de / Lizenz: Creative Commons BY-SA-3.0 de. CC BY-SA 3.0 de

 

Quelle:Hürtgenwald-Gedächtnis-Kapelle (Kleinhau) - https://de.wikipedia.org20.9.2017

 

Quelle:Datei:Hürtgenwald-Kleinhau Denkmal-Nr. 23, Flurstraße-Ecke Rossheckenweg(681).jpg - https://de.wikipedia.org , 20.9.2017

Düren - die Garnisonsstadt


Am 16. Januar 1912 legte der damalige Oberbürgermeister August Klotz dem Kriegsministerium einen Antrag vor, der eine Garnison für Düren vorsah. 1913 wurde dann die Kaserne an der Königgrätzer Straße gebaut (später Hindenburgstraße und schließlich Euskirchener Straße).


Heute liegt dort das Gelände der Dürener Feuerwache.



Die Kaserne wurde am 29. Juli 1914 eingeweiht und 1938 als Riemann-Kaserne geführt.


                           

Riemann-Kaserne. Nach 1914-1919 zweite Nutzung 1938-1945

Quelle: Sammlung Herbert Reiter, Düren.


Bis zum Ende des Krieges  im November 1918 zogen verschiedene Regimenter der Landsturm-Infanterie in die Kaserne ein, bis am 4. Dezember 1918 die Engländer und ab November 1919 die Franzosen die auch als Kriegsgefangenen-
Durchgangslager benutzten Gebäude bezogen ( Foto  oben).

Quelle: Dürener Geschichtswerkstatt, Spuren).

 

Die Kasernen in Düren

Foto: Sammlung Herbert Reiter, Düren.


Auf dem Gelände an der Stockheimer Landstraße wurden vor 75 Jahren, genau am 19. März 1939, die Schlüssel für die gerade fertig gestellten Kasernen übergeben.

Die Liegenschaften waren 1937 von der Stadt Düren an das Deutsche Reich verkauft worden, die Anwohner der Bismarckallee (heute: Am Fuchsberg) wurden enteignet. Nach dem Krieg wurden die Räume sowohl der Panzer- als auch der Riemann-Kaserne wegen der großen Wohnungsnot in Düren als Unterkünfte hergerichtet.

 

 

Januar 1938 - Garnison

vor dem Rathaus

 

 

 

1938 - die neue Garnison zieht in Düren ein

Januar 1938 - die neue Garnison zieht in Düren ein (Quelle: RA Gerber, Düren 1938)

 

26. Januar 1938

Richtfest der neuen Kasernen an der Stockheimer Landstraße  (Panzerkaserne) und der Erweiterungsbauten an der Hindenburgstraße (Riemann-Kaserne).

 

 

General Riemann

General der Infanterie Julius Riemann

 

01. Juni 1938


TRiemann-Kaserne 1940 - Quelle: Kurt Lorenz, Düren

 

Das 3. Bataillon des Infanterieregiments 78 zieht in die alte Kaserne an der Hindenburgstraße (sie wird nach dem letzten kommandierenden General des Rheinischen Armeekorps im I. Weltkrieg, Julius Riemann, benannt), in der bisher die Panzerabwehrabteilung 26 stationiert war, ein, während diese in die neue Kaserne an der Stockheimer Landstraße einrückt.

 

Panzerkaserne Düren - Sammlung H.Reiter, Düren.

 

Dürener Zeitung, 31.05.1938, 02.06.1938

 

19. März 1939

Schlüsselübergabe an die Panzerabwehrabteilung 26 in der fertiggestellten Panzerabwehrkaserne.

 

Westdeutscher Beobachter, 20.03.1939

 

Kaserne in Düren

Kaserne in Düren ( Foto: Stadt-und Kreisarchiv Düren)

 

 

Lage der Kaserne im Stadtplan von Düren 1965

Lage der Kaserne in einem Stadtplan von 1965 (Quelle: Geschichtswerkstatt Düren)

 


Riemann-Kaserne

Quelle: Sammlung H.Reiter, Düren.


Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Kaserne wieder als zivile Wohnanlage genutzt, bis 1962 in einen Teil der Kaserne die Standortverwaltung der Bundeswehr einzog. Zwischen 1973 und 1974 wurde die Kaserne abgerissen und in ein Siedlungsgebiet umgewandelt.

 

Riemann- und Panzerkaserne Düren, 1939 (Quelle:Sammlung H.Reiter)



                     

             Quelle:Datei:GeneralRiemann.jpg - https://de.wikipedia.org,20.9.2017

               

 


Erinnerungen an den schrecklichsten

Abschnitt der Stadtgeschichte

 

Einweihung 16.11.1962 vor dem Rathaus. Vorne: Ehemaliger Oberstadtdirektor Dr. Brückmann (Foto.Stadt- und Kreisarchiv Düren, Bildarchiv)..

 

1962 wurde das von dem Bildhauer Adolf Wamper erschaffene Denkmal vor dem Rathaus aufgestellt.

 

 

Flammenengel

Der Flammenengel

 

 

Es erinnert an die schrecklichen Ereignisse des 16. Novembers 1944 und an die vielen Toten des 1. und des 2. Weltkrieges.

 

 Foto: Justiz-Club Düren

 Aufgenommen am 22.08.2015

 

 

 

Quellen:   Wikipedia,http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/  abgerufen am 1.2.2015, Dürener Geschichtswerkstatt und  Dürener Zeitung vom 8. November 2012, Wilhelm Bürvenich, Düren. Rechtsanwalt Gerber, Düren 1937ff  

 

 

           Anhang:           

Düren vor dem 16.11.1944 -

eine stolze und reiche Stadt 

Rathaus in Düren


Kornhaus in der Philippstraße

Evangelische Volksschule, Wernerstraße


Kölnstraße mit Postamt 20er Jahre

Südschule, Düren

 

 

 

 

Hoesch-Haus, Kaiserplatz


Fotos oben: Sammlung Herbert Reiter, Düren

Moltke-Denkmal in der Weierstrasße, Düren, Anfang 20. Jahrhundert. Stadt-und Kreisarchiv Düen.





wird fortgesetzt...            

                                        

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