Herzlich willkommen

 

     

   Sonntag, 25.02.1945

Amerikaner

erobern Düren.

Oberbefehlshaber der US Streitkräfte:Dwight D. Eisenhower

       

Um  3.00 Uhr beginnt das amerikanische 

Trommelfeuer an der Rurfront -

die amerikanische Offensive hat begonnen...

 

 

 

Über die Rur zum Rhein

 

 

Die Lage im Westen


Das Kriegsende im Westen Deutschlands wurde am 06. Juni 1944 durch die Landung der Alliierten in der Normandie eingeleitet. Frankreich und Belgien waren relativ schnell unter Kontrolle. Am 12. September 1944 überschritten die ersten US-Soldaten bei Roetgen die deutsche Grenze. Mit dem weiteren Vordringen der Befreier auf deutsches Reichsgebiet kam das Unternehmen jedoch ins Stocken.


Am 01. Februar 1945 gab US-General Eisenhower den Befehl, die Operation Grenade durchzuführen.


Generalfeldmarschall von Rundstedt nahm im Februar 1945 umfangreiche Umgruppierungen vor, weil ihm der Rückzug hinter den Rhein von Hitler verboten wurde und er somit der alliierten "Operation Grenade " auf Befehl Hitlers entgegentreten musste.

 

 



Die US-Heeresgruppe 12



  

Oberbefehlshaber Omar N. Bradley

 


Ziel: der Rhein und die Ruhr

Die US-Heeresgruppe 12 war  mit 21 Divisionen und insgesamt 900.000 Soldaten die größte Truppenansammlung, die je von einem US-General befehligt wurde.



Heftige Kämpfe im Hürgenwald

Befehlshaber: C. Hodges und Walter Model



Der Hürtgenwald wurde zum Schauplatz erbitterter Kämpfe, in denen zwischen Oktober 1944 und Februar 1945 um jeden Meter Boden gerungen wurde. Die 9. US-Infanterie Division (octofoil)  die zur 1. US Army gehörte, stand u.a. der deutschen 275. Infanterie-Division auf der gesamten Breite des Angriffsgeländes gegenüber. Die 9. US-Division war durch die überaus harten Waldgefechte abgekämpft und wurde am 26. Oktober 1944 durch die 28. Inf. Division („Keystone“) ersetzt.



Bei den Kämpfen in der Eifel fielen Hürtgen, Kleinhau, Grosshau und Vossenack.


Am 08. Februar fiel Schmidt, womit die Kampfhandlungen in dieser Region unter großen Verlusten beider Seiten endeten.




Generalfeldmarschall Walter Model.


Quelle: Kernec Karte der Operationen im Hürtgenwald 1944 CC BY-SA 3.0



Vorbereitungen zum Angriff auf Düren


Die Alliierten beschlossen am 18. Oktober 1944 in Brüssel eine neue Offensive, die den Rhein noch vor dem Winter erreichen sollte - die so genannte Operation Queen. Zuerst sollte die Rur unter anderem bei Jülich und Düren schnell überquert werden.

 

Jörg Pottkämper schreibt:

„Der 16.11.44 war der Beginn der so genannten „Operation Queen“, welche, gemessen an der Anzahl der beteiligten Luftfahrzeuge und Bodentruppen, die zweitgrößte kombinierte Offensive der Alliierten nach der Landung in der Normandie auf dem westlichen Kriegsschauplatz darstellte.                                    


Der Angriff des Bomber Command wurde auf Anforderung des SHAEF -Supreme Headquarter of Allied Expeditionary Forces, Sitz Paris , geflogen, da die Anzahl der mittleren und schweren Bomber der US. Air Force nicht ausreichte, um an einem Tag alle strategischen Ziele effektiv anzugreifen. Das Ziel der Offensive war es, durch die rheinische Tiefebene an den Rhein vorzustoßen, um bei Wesseling (US Armee) und Wesel (Britische Armee) den Rhein zu queren und das Ruhrgebiet einzukesseln.

Dieses Ziel, die Rheinquerung, wollte man ursprünglich am 01.11.44 durchführen.
Düren wurde in drei Wellen angegriffen, die ineinander verwoben waren. Die erste Welle war Sprengbomben und Luftminen. Zielsetzung war die Abdeckung der Häuser und Zerstörung der Fenster. Die zweite Welle warf Brandbomben und Luftminen, um die Dachbalken und Holzböden der Häuser zu zünden, und die letzte Welle warf wieder Sprengbomben, um die Brände in die tieferen Etagen zu drücken, Wege unpassierbar zu machen, und Wasserleitungen zu zerstören. In den Einsatzbefehlen des SHAEF steht, dass "keine Einschränkungen hinsichtlich Kraterbildung und Straßenzerstörung" besteht, und dass "Düren eine befestigte Stadt voller Militär" sei. Schaut man auf eine Landkarte, erkennt man, dass die B264 und B56 sich ebenso in Düren kreuzen, wie die Bahnstrecke Köln-Aachen und Heimbach-Linnich.


Der Dürener Bahnhof verfügte sogar über zwei Verschiebegelände. Aus militärstrategischer Sicht ein Verkehrsknotenpunkt, der es der Wehrmacht ermöglichen konnte, hinter der Front schnell Truppen zu verlegen".



Düren am 16.11.1944, nachmittags

  Zahlen des Grauens


Der Luftangriff auf die Innenstadt begann um 15:23 Uhr und endete nach 21 Minuten um 15:44 Uhr.


Von 474 Flugzeugen der 1., 5. und 8. Group des Bomber Command der Royal Air Force wurden 2.751,9 to Bomben abgeladen (5.477 Sprengbomben einschließlich 117 Luftminen zu je 1.800 kg = 2.471 to, 148.980 Brandbomben = 270 to und 95 Zielmarkierer = 10,9 to).


Der Angriff brachte über 3000 Menschen den Tod.


Quelle: Jörg Pottkämper „16. November 1944 - Als das Feuer vom Himmel fiel“ ,1994.





15. Dezember 1944:

Die Rur wurde erstmals bezwungen.


Düren-West: Zerstörte Brücken (Dreigurtbrücke und Bismarckbrücke)

Mit der Einnahme der Orte Hoven und Mariaweiler, sowie den Nordteil von Gürzenich erreichte das 60th Infantry am 15. Dez. 1944 das Westufer der Rur. Das 329th Infantry der 83rd Infantry Division griff von Gut Hof Hardt beiderseits der Straße Schevenhütte - Gürzenich an, nahm die Orte Gürzenich, Birgel und Rölsdorf ein und stand ebenfalls am 15. Dezember an der Rur. Alle Brücken über die Rur von der Autobahn bis Winden waren durch Sprengungen unpassierbar. Dennoch konnte ein kampfstarker Stoßtrupp des 329th Infantry die Rur im Bereich der Tivolistraße überqueren und bis zur Uhlandstraße vordringen. Danach zogen sich diese Soldaten wieder auf das Westufer der Rur zurück.


Ein Teil der Johannesbrücke (Aachener Straße) wurde später vermutlich durch deutsche Truppen gesprengt, um den Einmarsch amerikanischen Truppen zu erschweren. Dennoch konnten die amerikanischen Streitkräfte am 25.2.1945 über die wiederhergestellte Brücke in die Innenstadt vordringenweil sie die Lücke der Brücke mit einer Bailey-Brücke schlossen


Foto oben: Beispiel einer Bailey-Brücke irgendwo an der Rur im Februar 1945.


Vergl. Sammlung Albert Trostorf


Ein Blick zurück.

Ardennenoffensive

16. Dezember - 31. Januar 1945.

Model, v. Rundstedt und Krebs bei einer Vorbesprechung zur Ardennen-offensive im November 1944 (v.l) Quelle: Scheerer CC-BY 3.0



Das Reichsgebiet zwischen Aachen und Düren bildete das Aufmarschgebiet.


Während der Ardennenoffensive zwischen dem 16. Dezember 1944 und dem 31. Januar 1945 erfolgten durch die Amerikaner im Großraum Düren größere Truppenverschiebungen.

Das führte dazu, dass das komplette VII Korps mit der 83rd Infantry Division, 9th Infantry Division und 3rd Armored Division, ohne die 104th Infantry Division, aus der Front herausgenommen wurde. Das XIX. US Corps der 9th US Army übernahm den dadurch frei gewordenen Rur-Abschnitt.






Die 104th US Infantry Division wurde dem XIX. Corps unterstellt.






Am 08. Febr. 1945 war das VII. US Korps wieder an der Rurfront.


Erneut fanden umfangreiche Truppenbewegungen statt, da die an der Ardennenfront frei gewordenen US Einheiten nun für die Offensive über die Rur frei waren.


Die 1. US-Armee unter dem Befehl von General C. Hodges erreichte am 9. Februar 1945 das Ufer der reißenden Rur in Düren.




Im Raum Düren standen somit: Im Norden die 104th US Infantry Division  und im Süden die 8th Infantry Division. Divisionsgrenze war die Eisenbahnlinie Aachen - Düren – Köln. (Oben links Dreigurtbrücke). 





Karte:  8. Februar bis 5. März 1945, Raum Düren

1. US Army





Zur 1st US Army gehörte u.a. das II., IV. und VII. US-Corps. Das VII. US Corps bestand im Februar 1945 aus der 8th und 104th Infantry Division, sowie auds der 3rd Amored Division (Panzer-Div.) Die Regimenter, bzw. Combat Commands wurden den beiden Infanterie-Divisionen als Unterstützung zugeteilt.



01.Februar 1945 - 22. Februar 1945


Bericht der 413th und 414th Infantry der

104th US Infantry

Bericht der 413th und 414th Infantry der

104th US Infantry Division. 

Division. 

 

Das Regiment lag während dieser Zeit in der Verteidigungsstellung entlang der Rur und bereitete sich auf die Überquerung des Flusses vor.

Am 8. Februar erhielt das Regiment den Befehl, dass der Angriff über den Fluss in den nächsten Tagen erfolgen würde, jedoch wurde der Angriffstermin wiederholt wegen des zu hohen Wasserstandes der Rur verschoben.

Am 9. Februar 1945, 12:00 Uhr, wurde das 385th Field Artillery Bataillon, die A-Company/692nd Tank Destroyer Bataillon und die A-Company 87th Chemical Mortar Bataillon dem 413th Infantry direkt unterstellt. Um 14:00 Uhr wurde der Regiments-Gefechtsstand von Langerwehe nach Echtz verlegt und ein vorgeschobener Gefechtsstand in Mariaweiler eingerichtet.

Nachdem - wie vor erwähnt - der Termin für die neue Offensive mehrmals verschoben werden musste, wurde der "D-Day" letztendlich auf den 23. Februar 1945 festgesetzt. Während der letzten 67 Tage in der Verteidigungsstellung entlang der Rur wurden 15 Späh- und Stoßtrupps zur Aufklärung über den Fluss geschickt. Die diesen Trupps gestellten Aufgaben und Befehle wurden alle erfolgreich ausgeführt.

23. Februar 1945

Nach einer 45minütigen Artillerievorbereitung griffen das 1. und 3. Bataillon ab 03:00 Uhr über den Fluss (Rur) an. Für die erste Überquerung wurden Sturmboote vom Pionierbataillon eingesetzt. Das gegnerische Artillerie- und Granatwerferfeuer war schwach und konzentrierte sich überwiegend in den Bereichen der ehemaligen Rurbrücken. Das 1st Bataillon griff über die Rur in Richtung Birkesdorf und das 3. Bataillon in Richtung Düren-Nord an. Das 2. Bataillon wurde nach Mariaweiler vorgezogen, nachdem die beiden Angriffs-Bataillone diesen Ort verlassen hatten. Um 07:30 Uhr konnte die I-Company 20 deutsche Soldaten gefangen nehmen. Nur ein Platoon der C-Company gelang es, planmäßig den Fluss zu überqueren.

Mehrere Boote der zweiten Welle liefen auf Sandbänke auf oder kenterten. Dann verstärkte sich das gegnerische Abwehrfeuer. Die Boote wurden von der Artillerie und Infanterie beschossen, was uns dazu veranlasste, eine andere Übersetzstelle zu finden. Schuh- und Panzerminen auf dem Ostufer der Rur fügten unseren Truppen erste, wenn auch nur geringe, Verluste zu. Betonbunker und Straßensperren wurden überrannt oder zerstört, bevor diese vom Gegner besetzt oder in die Verteidigung mit eingreifen konnten. Um 17.00 Uhr waren das Gebiet von Düren nördlich der Bahnlinie und der Ort Birkesdorf in unserer Hand.

 Unser Regiment konnte bis dahin 160 deutsche Soldaten gefangen nehmen, darunter zwei Hauptleute und zwei Leutnants; alle vier Angehörige des Regimentstabes vom Füsilierregiment 27.

Bis zum Anbruch der Dunkelheit waren alle Objekte eingenommen und gesichert. Das 1. Bataillon wurde dem 415th Regiment unterstellt, welches ab 03.00 Uhr am nächsten Tag den Ort Arnoldsweiler angreifen sollte.

 

24. Februar 1945

Während des Tages war der gegnerische Widerstand gegen den Regimentsabschnitt sehr gering. Sporadisches Artillerie- und Mörserfeuer lag auf Düren-Nord und Birkesdorf. Einige dieser Geschosse verursachten jedoch im Sektor des 3. Bataillons einige Verluste. 

Die erste Pottonbrücke, welche von Fahrzeugen genutzt werden konnte, war um 09:00 Uhr fertig gestellt. Nun konnten die ersten Panzer, Sturmgeschütze und andere Fahrzeuge über den Fluss gebracht werden. 

Sie versammelten sich während des Tages in Birkesdorf. Der Regimentsgefechtsstand wurde ebenfalls um 14:30 Uhr nach Birkesdorf vorverlegt und das 2. Bataillon von Mariaweiler herangezogen. Eine Patrouille vom 2. Bataillon versuchte das Eisenbahngelände etwa 1000 Meter östlich von Birkesdorf zu erkunden, jedoch wurde dieser Spähtrupp erkannt und sehr intensiv von der gegnerischen Infanterie beschossen. Um 18:30 Uhr gelang es, ein feindliches Widerstandsnest in der Gegend von (120472) auszuheben. Dabei konnten über 20 deutsche Soldaten, sowie der Kompanieführer der 1. Kompanie / Grenadierregiment 89 gefangen genommen werden.

Gegen 21.00 Uhr griff die G-Company den Bahnhof Düren an. Unter schwerem gegnerischem Maschinengewehrfeuer gingen die Soldaten vor und konnten das Eisenbahngelände und den Bahnhof bis 22:15 Uhr einnehmen. Später wurden wiederholt mehrere feindliche Gegenangriffe in diesem Gebiet mit Erfolg abgewehrt. Während der Nacht wurden mehrere Spähtrupps ausgeschickt.

25. Februar 1945

Am frühen Morgen griffen die E- und F-Company ein Schloss (Haus Rath) südöstlich von Arnoldsweiler an. Unterstützt von den Granatwerfern des 1. Bataillons ging das 2. Bataillon auf Haus Rath vor, um diesen gegnerischen Stützpunkt zu erobern. Da der feindliche Widerstand hier wie erwartet stark war, mussten Panzer angefordert werden. Des Weiteren mussten die sich aus Arnoldsweiler zurückziehenden deutschen Soldaten bekämpft werden. Um 07.00 Uhr war das Schloss in unserer Hand. Der Bataillonskommandeur mit seinem Stab zog ins Haus Rath ein und das Bataillon errichtete eine Verteidigungsstellung. Deutsche Kriegsgefangene wurden bis zu ihrem Abtransport in die Keller gesperrt.

Nachdem die Lage bei Haus Rath unter Kontrolle und gesichert war, griff das 2. Bataillon weiter an, um die strategisch wichtigen Höhen östlich von Haus Rath zu besetzen. In den nächsten Stunden startete das 1. Bataillon von diesen Höhen

seinen Nachtangriff auf Morschenich. Das Bataillon, welches in zwei Wellen vorging, griff den Ort frontal an. Dazu sollte wenig später eine verstärkte Kompanie aus der rechten Flanke sich mit an diesem Angriff beteiligen. In der Gegend von (149520) musste das Bataillon durch ein Waldgebiet vorgehen. Hier schlug uns gegnerisches Abwehrfeuer aus MG, Mörsern und Sturmgeschützfeuer entgegen. Dieser Widerstand konnte mit Hilfe unserer Artillerie schnell gebrochen werden.

26. Februar 1945

Um 01.00 Uhr gelang es der C-Company in Morschenich einzudringen. Ein schwacher

Gegenangriff wurde zurückgeschlagen. Danach konnte der Rest des Bataillons und Panzer auf Morschenich vorgezogen und der Ort besetzt werden. Beim Angriff auf Morschenich war das Bataillon auf 3 feindliche Panzer gestoßen, davon konnte einer vernichtet werden, die beiden anderen zogen sich zurück. Insgesamt konnten über 200 deutsche Soldaten in Gefangenschaft geführt werden, darunter 15 Offiziere und 2 Regimentskommandeure, jeweils 1 Oberst und 1 Oberstleutnant. Um 06.00 Uhr vereinigte sich das 1. Bataillon mit Teilen der 3rd Armored Division, um den Vormarsch zur Erft zu beschleunigen.

Das 2. Bataillon wurde am Nachmittag nach Morschenich verlegt. Dabei wurde Lt. Col. Koster verwundet und evakuiert. Lt. Col. Irvine übernahm daraufhin das Bataillon. Nachdem unsere Spähtrupps festgestellt hatten, dass Manheim von Teilen der 3rd Armored Division eingenommen war, ging das 2. Bataillon von Morschenich auf Manheim vor, um sich dort mit der 3rd Amored Division zu vereinigen. Während der Nacht wurde Morschenich irrtümlich von unserer Luftwaffe angegriffen, wobei es erhebliche Verluste gab.

Quelle: Sammlung Albert Trostorf, Merode.



 Sprengung an den Talsperren


In der Nacht vom 9. auf den 10. Februar 1945 sprengten Wehrmachtsoldaten unter  Hauptmann Hermann Mangels den Kermeterdruckstollen der Urfttalsperre und die Verschlüsse der Grundablassstollen des Staudamms Schwammenauel (Rursee).

Die  gezielte Sprengung der Grundablässe der Urft- und Rurtalsperre wurde von dem 23jährigen Hauptmann  Hermann Mangels, der  auf  Befehl von  Generalfeldmarschall Model  handelte, durchgeführt.  

Durch die daraufhin steigende Rur konnte der Ansturm der US-Truppen erst einmal gestoppt werden. Mangels erhielt für seine Aktion das Ritterkreuz.

Er hatte die Sprengladungen so angebracht, dass im Bereich der Talsperren wenig Schäden an der Infrastruktur erfolgten. So konnte nach dem Krieg diese Schäden schnell behoben und das Wasser wieder angestaut werden.

Foto: U Signal Corps, Aachener Zeitung vom 1.2.2019 , 1544 Uhr

Die Talsperre Schwammenauel wurde in den 1950er Jahren wieder aufgebaut. Die Dammkrone liegt heute auf 284,43 m.


Die 1. US-Armee unter dem Befehl von Generalleutnant Hodges erreichte zuvor am 9. Februar 1945 das Ufer der reißenden Rur in Düren  und war durch die Fluten nicht in der Lage, den Plan zur Querung der Rur in den nächsten zwei Wochen umzusetzen.


Erinnerungen von 2nd Lieutenant Peter Branton.

413th Inf.Reg.-104th.Inf.Division

 

 




Mein Name ist Peter Branton. Ich war Leutnant und Platoon-Leader in der I-Company des 413th Infantry Regiments. Im November 1944 hatten wir schwere Kämpfe im Bereich von Weisweiler-Inden zu bestehen. Viele der Kameraden, welche mit uns aus den USA gekommen waren, sind hier gefallen oder sie wurden verwundet.

Von Mitte Dezember 1944 bis Anfang Februar 1945 lag meine Kompanie an der Rur bei Düren. Der Kompaniegefechtsstand befand sich in einer Papierfabrik (Gürzenicher Mühle). Meinen Paltoon-Gefechtsstand hatte ich in der verlassenen Molkerei an der Landstraße zwischen Mariaweiler und Düren eingerichtet. Während der Weihnachtszeit war erhöhte Aufmerksamkeit geboten. Es hieß, dass die Deutschen einen Großangriff auf Aachen starten würden, um diese Stadt ihrem Führer als Weihnachtsgeschenk zu präsentieren. Zum Glück kam es dazu dann nicht.

Auf dem Gelände der Papierfabrik fand ich eines Tages in einer Garage ein deutsches Motorrad. Da ich zuhause ebenfalls ein Motorrad besaß konnte ich es mit eine paar kurzen Handgriffen wieder flottmachen. Ich benutzte es nun, um die täglichen Meldungen bei der Kompanie abzugeben. Leider musste ich das Motorrad später zurücklassen.

 

Am 23. Februar begann die Offensive. Unsere Übersetzstelle über die Rur war genau auf Höhe der Molkerei. Unser Objekt war ein großer Industriekomplex auf der anderen Seite der Rur. Wir mussten das schwere Boot von der Mariaweiler Straße bis zur Rur durch die verschlammten Felder und Wiesen schieben. Es war sehr mühselig, denn immer wieder mussten wir die Köpfe einziehen, wenn die Granaten mal wieder ganz nah einschlugen. Nach einer Weile erreichten wir das Rurufer. Wir ruhten noch einmal kurz aus, dann gab ich meinen Leuten den Befehl, die Boote zu Wasser zu lassen. Die Strömung auf dem Fluss war so stark, dass wir zunächst nicht von der Stelle kamen. Das Boot drehte sich im Kreis. Den anderen Booten ging es teilweise genauso. Schließlich hatten wir den Rhythmus gefunden und wir paddelten drauflos. Die Strömung trieb und rasch von der eigentlichen Stelle, wo wir an Land gehen sollten, ab. Rund 200 – 300 Meter unterhalb der Fabrik (Glashütte) kamen wir dem Ufer näher. Starker Beschuss setzte ein. Ein zweites Boot näherte sich. Plötzlich erhielt dieses Boot einen Treffer und versank mit allen Männern in den Fluten. Niemand konnte sich retten. Die schwere Ausrüstung zog die Männer in die Tiefe. Ich schärfte meinen Männern ein, weiter zu rudern, um endlich das Ufer zu erreichen. Wir schafften es leider nicht. Etwa zwei Meter vor dem rettenden Ufer hatte sich das Boot in einer Drahtsperre verfangen. Nichts ging mehr. Einige Soldaten gerieten in Panik, standen auf und warfen Teile ihrer Ausrüstung fort. Das Boot wippte so stark, dass es kenterte. Für ein paar Augenblicke war ich komplett unter Wasser. Die Kälte nahm mir beinahe den Atem. Mit letzter Kraft schaffte ich es, das Ufer zu erreichen. Ich fühlte wieder festen Boden unter meinen Füssen. Noch ein paar Schritte und ich war aus dem Wasser. Plötzlich tauchten vor uns deutsche Soldaten auf, die Gewehre und Maschinenpistolen auf uns gerichtet. Einer sprach Englisch und sagte: „Hands up, Yankees!“ So geriet ich bereits am 1. Tag der Ruroffensive in deutsche Kriegsgefangenschaft. Als Offizier wurde ich von den anderen Soldaten getrennt und kam in das Kriegsgefangenenlager XII. A nach Limburg an der Lahn.

Hier wurden wir wenige Wochen später, im April 1945, von Einheiten von General Pattons 3. US Army befreit.

Nach dem Krieg habe ich mehrmals an Veteranentreffen und Fahrten nach Deutschland teilgenommen. Ich hätte gerne die Stelle, wo ich damals fast ums Leben gekommen bin, noch einmal aufgesucht. Doch dieser Ort lag nie auf der Reiseroute. Bei einem Divisionstreffen in Louisville fand ich einmal eine Verlustliste.

Ich fand die Namen einiger Kameraden, sowie die Namen der Männer vom dem Boot, welches in der Rur gesunken ist. Man fand die toten Kameraden später flussabwärts an einer Drahtsperre. Einige von Ihnen liegen in Margraten in den Niederlanden beerdigt.

 

Bericht von Fred Flueck.

Wir wurden in den USA hart gedrillt und auf den Fronteinsatz in Europa vorbereitet. Unsere Ausbilder sagten immer, dass die „Hunnen“ unsere Feinde wären und es ein harter Gegner sei. So kam ich mit der 13th Infantry der 8th Infantry Division in den Hürtgenwald und später an die Rur bei Düren.

Unsere C-Company / 13th Infantry lag an der linken Flanke des Regiments an der gesprengten Eisenbahnbrücke. Die Brücke war zwar für Züge unpassierbar, aber mit etwas Geschick konnte man über die Brückentrümmer den Fluss in beiden Richtungen überqueren.

Eines Morgens, an den genauen Tag kann ich mich nicht mehr erinnern, hatte ich Wache und lag in meinem Fuchsloch direkt an der Eisenbahnbrücke (Dreigurt-Brücke) Das Gleis war an dieser Stelle nicht mehr vorhanden und meine Aufmerksamkeit lag auf das gegenüberliegende Ufer.

Plötzlich konnte ich drüben Bewegungen wahrnehmen. Im Dunst des anbrechenden Morgens erkannte ich drei Soldaten, welche sich dort aufhielten. Weit und breit war kein Mensch zu sehen. Ich nahm meinen Garand M1 und feuerte vier bis fünf Schuss über deren Köpfe. Die drei Männer gingen augenblicklich zu Boden. Nachdem alles ruhig blieb, winkte einer von den dreien mit einem weißen Taschentuch oder Stofffetzen. Mit meinen paar Wörtern Schweizer-Deutsch rief ich rüber, dass sie ohne Waffen rüberkommen sollten. Das machten sie auch. Es kamen drei Soldaten, ältere Jahrgänge, wahrscheinlich schon um die 40 Jahre alt. Ich mit meinen gerade erst 19 Jahren hatte drei deutsche Soldaten geschnappt. Es waren die ersten Deutschen, welche ich so nah gesehen habe. Dabei stellte ich fest, dass es genauso Menschen waren, wie ich einer bin. Ich bin froh, dass ich niemanden von denen erschossen habe, obwohl ich die Gelegenheit dazu hatte.

Vielleicht hat das mit dazu beigetragen, dass ich außer einer kleinen Verwundung heil aus dem Krieg zurückgekehrt bin.


Bericht von Albert Kaess

Die Kämpfe entlang der Rur und im Hürtgenwald waren die schwersten, welche meine Einheit und ich im Krieg erlebt haben. Von Ende Oktober 1944 bis zum Februar 1945 waren wir, abgesehen von ein paar Tagen in der Ruhestellung, ununterbrochen im Einsatz.

Auch die Nässe, Kälte und Schmutz im Hürtgenwald forderten sehr hohe Verluste in der Truppe.


Am 23. Februar 1944 überquerten wir in Sturmbooten die Rur. Der deutsche Widerstand war schwer, aber leichter als was wir erwartet hatten.

Am gefährlichsten waren jedoch die vielen Minen und die Scharfschützen. Ich war Zeuge, wie einige Kameraden auf diese Holzminen traten. Die Explosion riss einem den Fuß und den halben Unterschenkel ab.


Einige Kameraden, darunter auch ein sehr guter Freund, fielen durch Scharfschützenfeuer. Das Bild, als mein Freund von der feindlichen Kugel getroffen wurde, vergesse ich zeitlebens nicht. Er war wahrscheinlich sofort tot, noch bevor er auf den Boden sank.

Quelle aller drei Berichte: Sammlung Albert Trostorf, Merode

 


Bis zum 23. Febr. 1945 blieb die Frontlage an der

 Rur bei Düren nahezu unverändert.


Einnahme Dürens am 25. Februar 1945


Bereits Mitte Februar 1945 war der Wasserpegel der Rur wieder derart gesunken, das die US- Führung den Befehl zum Angriff und Überquerung der Rur mit Sturmbooten und Behelfsbrücken in Kürze wagen konnte.


Der neue Wasserturm vor dem 24.2.1945

Der neue Wasserturm, von den Deutschen gesprengt

Der neue Wasserturm, von den Deutschen gesprengt


24.02.1945: Der neue Wasserturm wird gesprengt.


Vom 17. August 1909 bis 24. Februar 1945 stand der Dürener (neue) Wasserturm mit einer großen Anlage, inklusive illuminierten Fontänen in der Stadt. Einen Tag bevor die alliierte Militärregierung in Düren ihre Tätigkeit aufnahm (25. Februar 1945) sprengten deutsche Truppen den Wasserturm. Der Turm sollte den Alliierten nicht in die Hände fallen, damit sie dort keinen strategisch wichtigen Beobachtungsposten weit in die Dürener Börde einrichten konnten.

 

Johannesbrücke 1945, Foto: Sammlung A. Trostorf, Merode.


Foto oben: Die US Armee überquerte die Rur am frühen Morgen des 25. Februars 1945  u.a. über  die Aachener Straße -  Johannesbrücke (Bildmitte: Alter Wasserturm).


Die Rurüberquerung war erstes Ziel der Amerikaner.


Am Sonntag, dem 25. Februar, konnten die Kölner schon den lauten Donner der amerikanischen Artilleriegeschütze aus dem besetzten  Düren  hören. 

Unter der so genannten   „Operation Lumberjack“  -  mit dem VII. Korps der 9. US-Armee  und mit der 3. Panzerdivision - zog man unaufhaltsam dem Rhein entgegen.

Es gelang den amerikanischen Soldaten mehrere Brückenköpfe zu bilden. Die Rur wurde auf breiter Front am 25.2.1945 überquert, d. h. die einzelnen Kompanien, Bataillone und Regimenter  setzten an den ihnen zugewiesenen Stellen über den Fluss z.B. Johannesbrücke/Aachener Straße.

Ihr gegenüber kämpft u.a. die Deutsche 353. Infanterie-Division. Sie hatte sich als Reste der Deutschen Armee im südlichen Raum Dürens aufgestellt und erwartete von dort aus den Angriff. 

Riemannkaserne in den frühen 1940er Jahren (Sammlung KurtLorenz, Düren).

Panzerkaserne in Düren (Stadt-und Kreisarchiv Düren)


Die Kasernen in Düren, die Panzerkaserne und die Riemann-Kaserne, waren in höchstem Alarmzustand.Das12. Panzerkorps und drei weitere Korps standen mit Rest-Einheiten zur Verteidigung bereit. In der Stadt gab es nur wenige Zivilisten; die Stadt war nach dem Luftangriff vom 16.11.1944 unbewohnbar und "menschenleer".



Düren war für die Einnahme aufgeteilt



Von Süden drang die amerikanische 8. Infanterie - Division  und von Norden die amerikanische 104. Infanterie - Division in die Ruinen von Düren u.a.über die Aachener Straße ein, das am Abend des 25. Februars 1945 vollständig in deren Gewalt war.

  

MacDonald 1973, S. 156-162; Hoech1946, S. 231, 238-240; Domsta, 1940-1947, S. 415, Albert Trostof

Amerikaner in der Kernstadt, Foto: Archiv A. Trostorf.


     

Panzer in der Kölnstraße 1945, Foto: Sammlung A.Trostorf, Merode.


US Amry in Düren

 

Die amerikanische Armeezeitung berichtet über die

Die amerikanische Armeezeitung berichtet über die Eroberung der Stadt im Februar 1945.


 

Seite „Schlacht im Hürtgenwald“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 12. September 2017, 08:40 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schlacht_im_H%C3%BCrtgenwald&oldid=169008657 (Abgerufen:20.9.2017)

Quelle: Datei: Walter Model October 1944.jpg - https://de.wikipedia.org
Quelle:Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F003832-0005, Schleiden-Eifel, Talsperre Quelle:Rurtalsperre - https://de.wikipedia.org

Quelle: vergl. Wikipedia.Rurfront, zuletzt 27..2021                 

Quelle:Omar N. Bradley - https://de.wikipedia.org

"Charles B. MacDonald: The Last Offensive. United States Army in World War II, EuropeanTheater of Operations. Office of the Chief of Military History, Department ofthe Army, Washington D.C. 1973. (Online)."

Quelle:Operation Grenade - https://de.wikipedia.org

Foto: Charles MacDonald

                 


 Militärregierung in der Lessingstraße

 

 

Das mit drei Offizieren und sechs Soldaten besetzte alliierte Militärregierungsamt nimmt seine Tätigkeit am 25. Februar 1945 in einem Haus in der Lessingstraße (oben)  auf. Es findet in der Stadt 29 Zivilpersonen vor, 4 deutscher Nationalität und 25 verschleppte Personen anderer Nationalitäten, Ukrainer, Polen, Niederländer. Auch das relativ verschont gebliebene Amtsgericht diente der Milirärregierung als Behörde (untere Etage rechts).

 

Das Amtsgericht nach dem 25.02.1945

  Fotos: Albert Trostorf, Merode

Mitte März 1945: Die ersten Rückkehrer treffen in Düren ein; Ausgabe von Registrierscheinen durch die amerikanische Militärregierung.

Am 20.06.1945 ziehen Stadt und Kreis, Polizei und britische Militärbehörde ins Gerichtsgebäude an der August-Klotz-Straße.

Am 07.07.1945 nimmt die Städtische Sparkasse  im Gebäude des Amtsgerichtes ihre Arbeit für die Dauer von 5 Monaten wieder auf.

 

 

Die Nachkriegszeit

Düren 1949

Düren, 1949


Düren 1949

1949.Es muss weitergehen...

 

Düren - Trümmerfeld

Düren - Trümmerfeld 1949

 

                                  Fotos: Rechtsanwalt Otto Gerber, Düren

 

Erster Mann in Düren...

 

"Alfred Stiegler (* 4. Februar 1904, † 10. Juli 1972) war Bürgermeister von Düren.

Alfred Stiegler, von Beruf Heizungsmonteur, war einer der wenigen Personen, die nach dem Einmarsch der amerikanischen Truppen in Düren verblieben waren. Er wurde zum 1. März 1945 von der amerikanischen Militärregierung zum Bürgermeister ernannt. Wenige Monate später, nämlich am 6. Oktober, wurde er von den Amerikanern verhaftet, weil sie ihn der Zugehörigkeit zur Gestapo verdächtigten. Wenige Wochen später, Anfang November, wurde er wieder freigelassen und Stiegler ging in seinen Geburtsort zurück. Dort arbeitete er dann als Transportarbeiter.
Stiegler war der am kürzesten amtierende Bürgermeister."

 

Quelle: Alfred Stiegler - https://de.wikipedia.org zuletzt aufg.3.9.2017

 Foto Stiegler: Kreis -und Stadtarchiv Düren, Bildarchiv.

 

 

Nach dem Abzug der Amerikaner lag die Befehlsgewalt in Düren bei der Britischen Militärverwaltung, die zuerst in der Paradiesstraße Nummer  17 residierte und an deren Spitze 1945 Kommandant Lt.Col. Wilkins stand.

Später zog sie ins Amtsgerichtsgebäude ein.

 

 

                                                                        Foto: Dürener Geschichtsverein

 

 Am 15.09.1945 kann das Amtsgericht  seine Tätigkeit teilweise wieder aufnehmen.

 

Bereits im Sommer 1945   kamen viele  Dürener aus der Evakuierung  in ihre völlig zerstörte Stadt zurück und wagten den Wiederaufbau ihrer geliebten Stadt. Fast genau ein Jahr nach der Einnahme durch die Amerikaner  waren in Düren schon wieder 27.846 Personen polizeilich gemeldet.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt waren alle Pläne und Gedankenspiele, diesen riesigen Schutt-haufen einfach liegen zu lassen und anderswo eine neue Stadt Düren aufzubauen, hinfällig ge-worden.


Ein Artikel der Dürener Geschichtswerkstatt verdeutlicht die Situation 1945:

 

"Am 25. Februar 1945 war für das Gebiet der Stadt Düren der Zweite Weltkrieg beendet.

An diesem Tage hatten amerikanische Truppen das Stadtgebiet vollständig eingenommen und damit begonnen, eine militärische und zivile Verwaltung aufzubauen. Die Mühen, eine einigermaßen geordnete Versorgung der langsam zurückkehrenden Bevölkerung zu organisieren, sind mehrfach dargestellt worden. Es dauerte noch Monate, bis Wasser- und Stromversorgung notdürftig wieder in Gang kamen, im Mai 1945 konnten die ersten Geschäfte (Bäckereien, Metzgereien und Lebensmittelhandlungen) in Düren öffnen, und bis die ersten Schulen ihren Betrieb wieder aufnehmen konnten, wurde es September."

  



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